Sonntag, 31. Oktober 2010

Every day the same dream

Wer schon immer mal ausbrechen wollte, kann
Every Day The Same Dream haben.

Das ist eher Kunst, regt aber auch wohl zum Nachdenken an ... nach einiger Zeit habe ich versucht, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, den Tag zu ändern ...

Samstag, 30. Oktober 2010

The impact of games on real life

Am Donnerstag im Seminar haben wir einen Film geschaut.

Apropos Film schauen: Ich erinnere mich, dass - wenn wir in der Schule Filme geschaut haben, das ein mittlerer Aufstand war. Der Lehrer musste zur Verleihstelle fahren, wenn er Glück hatte bzw er entsprechend vorgesorgt hatte, war der Film da. Die Filmrolle ließ sich noch richtig anfassen, der Projektor musste vorbereitet werden, und zur Not - wenn Probleme auftraten - musste dann der (Lehrer-)Kollege, der mit dem Projektor vertraut war, aus der Nachbarklasse mal kurz aushelfen. Wie ging das am Donnerstag vonstatten? Ryan fährt sein Notebook hoch, schließt es an das Smartboard an, geht mit einem Bookmark im Browser auf die entsprechende Seite im Internet und das Video läuft. Da habe ich ja wohl verschiedene Zeiten kennengelernt ...

Was haben wir gesehen? Einen Vortrag von Jane McGonigal auf einer TED Konferenz. TED steht für "Technology Entertainment and Design" und ist eine Konferenz-Reihe mit vielen interessanten Beiträgen zu unterschiedichen Themen. Die Vorträge werden seit einiger Zeit frei im Internet zur Verfügung gestellt, auf der Webseite kann man schon mal einen Nachmittag verschwenden - meinte Ryan. Und das Gute ist: Man kann die Sprache der Untertitel selbst wählen!

Aber seht selbst: Jane McGanigal ist Game Designerin und beschäftigt sich damit, wie Spiele Auswirkungen auf das reale Leben haben können:



Ein bischen übertrieben, aber auch genauso verlockend?!

Freitag, 29. Oktober 2010

Literacy In New Worlds

Heute habe ich mich mit einem Mal ziemlich alt und gleichzeitig unglaublich bereichert gefühlt ...

Vor einigen Tagen wurde ein Seminar von Damiana Gibbons geleitet, einer Kollegin, die gerade dabei ist, ihre Dissertation zu beenden. Sie erklärte in dem Seminar das Thema ihrer Arbeit: Media Literacy in Jugendorganisation - Wie nehmen Jugendliche Medien auf und drücken sich damit aus? ("Getting sense and making sense") Sie beobachtet dabei im speziellen Videos, die von jungen Menschen erstellt werden.
Einige Tage später habe ich einen Vortrag von Erica Halverson gehört, einer Professorin im Bereich "Educational Psychology". Dort gab es ein ähnliches Thema - Medien - oder Videos im speziellen - als kreatives Element in der Erziehung von jungen Menschen, als Element einer "paritcipatory culture". Dort sass auch Damiana - Erica Halverson betreut ihre Arbeit - es war kein Zufall, dass das Thema ähnlich war. Na, mit welchen Dingen die Leute sich so beschäftigen - aber das sollte jemand, der sich mit Spielen beschäftigt, eigentlich nicht so von sich geben ;-)

Ja, und heute sehe ich in einem Facebook-Eintrag einer meiner FarmVille-Nachbarn eine Verweis auf das folgende Video:



Wow, das war die Praxis zu der Theorie von vorher ... Kreativer Ausdruck... und mit einer Reihe von Reaktionen ... ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt ... an der Stelle habe ich mich schlagartig alt gefühlt ... aber jetzt, da ich das weiss: Wow. Das war eine Erfahrung, die mich hat lernen lassen ...

... so verstehe ich auch langsam, wie Bildung funktionieren kann: "Ich will ein solches Video machen, zeig mir: was muss ich dazu können?". Und der Rest geht dann fast von selbst ... - Gut, wie man das auf die Masse der Jugendlichen ausdehnt, das steht noch auf einem anderen Blatt ...

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Kopffrei

Bevorzugtes studentisches Fortbewegungsmittel neben dem Fahrrad ist der Scooter, also Motorroller. Verwunderlich ist, dass es keine Helmpflicht gibt. Das sieht sieht hübsch aus (ich habe immer die Absicht, Bilder zu machen, bis jetzt ist es mir aber noch nicht gelungen), aber nur auf der Straße ... nicht in den Krankenhäusern. Es ist irgendwie verwunderlich, wie sich niemand vor schweren Verletzungen mit einem Helm schützen mag.... Doch: Gestern habe ich eine Scooter-Fahrerin mit Helm gesehen! Das ist einen Strich im Kalender wert.
Hier tragen prozentual mehr Fahrradfahrer einen Helm als Motorrad- und Scooterfahrer, die schneller unterwegs sind, aber vielleich auch cooler?!

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Bildung hat ihren Preis

... und ihre Kosten.
Der Preis kann mitunter recht hoch sein - auch in Form von Tuition Fees.
Es gibt aber auch Kosten. Die fallen z.B. an, wenn die Schüler für die Testvorbereitung bezahlt werden ...

Davon berichtet Kurt Squire in seinem Buch "Video Games & Learning: Possible Worlds":
In den USA werden Schüler mit Hilfe von standardisierten Tests überprüft. Die Ergebnisse dieser Tests haben auch Einfluß auf die weitere Förderung der Schule. Damit die Schüler die Tests bestehen können, werden sie teilweise von den Schulen in derem eigenen Interesse speziell auf diese Tests vorbereitet. Um sie zu motivieren, zur Prüfungsvorbereitung für MCAS zu erscheinen und damit das weitere Wohlergehen der Schule (und daraus folgend der Lehrer) zu sichern, wurden die Schüler an der von Kurt besuchten Schule - an der er auch Geschichtsunterricht mit Hilfe von Civilization "bespielte" - bezahlt.

Montag, 25. Oktober 2010

Sprengmeister

Wer immer schon einmal die Ausbildung zum Sprengmeister machen wollte, der kann hier starten!
Making (almost) real world experiences without taking real world risks! :-)

Es lohnt sich - auch aus physikalischer Sicht - auf der Plattform weiter zu stöbern.

New Way to Help Chickens Cross to Other Side

... das ist jetzt kein Witz über Hühnchen und Möbiusband, sondern die Überschrift eines Artikels in der New York Times, einer der angesehensten Zeitungen in den USA. Ich habe ihn gelesen, weil meine Eltern früher in derselben "Branche" (wenn auch in geringerem Ausmass) tätig waren. Inhaltlich geht es darum, den Schlachtvorgang für Hähnchen weniger stressig zu machen, indem sie zu Beginn langsam und nichtsahnend mit Kohlendinoixd betäubt werden. Das ist die technische Seite. Weitaus komplizierter ist die Kommunikation: Ist so etwas ein Wettbewerbsvorteil? "Humanes Schlachten"? Das dem Kunden zu verkaufen, könnte schwierig werden, eigentlich sollte das doch schon selbstverständlich sein?!

Schmunzeln musste ich bei der Einleitung:
"New Way to Help Chickens Cross to Other Side
Shoppers in the supermarket today can buy chicken free of nearly everything but adjectives. It comes free-range, cage-free, antibiotic-free, raised on vegetarian feed, organic, even air-chilled. Coming soon: stress-free?
" Ein Hähnchen kann darüber bestimmt nicht lachen.

Sonntag, 24. Oktober 2010

Telefonkosten

Ich hatte mir ja ein Prepaid-Handy zugelegt. Überrascht war ich, als ich nach jedem erhaltenen Anruf eine SMS mit dem Preis für das angenommene Telefonat erhalten habe.
Hier ist es so, dass bei den meisten Telefongesellschaften und abhängig vom Vertrag nicht nur der Anrufer zahlen muss, sondern auch der Angerufene.

PS: In den Einträgen zur World Dairy Expo und zu Iowa sind jetzt Fotogalerien verlinkt (nachdem ich auf Picasa das zweite Gigabyte gestartet habe).

Freitag, 22. Oktober 2010

Killerspiele & Gewalt

Immer wiederkehrendes Thema im Bereich der Spiele ist, inwieweit Killerspiele Gewalt nach sich ziehen.
Einige ziemlich interessante Aspekte dazu hat Prof. Dörner (Wikipedia) - 1986 mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet - im Rahmen seines Vortrags auf der Clash of Realities im April diesen Jahres in Köln angeboten.
Das Video dazu habe ich mir heute noch einmal angesehen, da wir im Rahmen des Kurses "Videogames & Education" bei Prof. Steinkuehler ein Referat zu diesem Thema halten dürfen.
Hier der Videomitschnitt (die besonders eiligen können auch auf die letzten 5 Minuten vorspulen, wenn Prof. Dörner eine Zusammenfassung gibt ;-))

Vortrag Prof. Dr. Dietrich Dörner: Killerspiele und Gewalt from Clash of Realities on Vimeo.

Monona Terrace

Heute hatte ich meine zweite Begegnung mit Frank Lloyd Wright bzw. mit einem seiner Werke. Fragt man nach bedeutenden amerikanischen Architekten, so fällt sein Name eigentlich zwangsläufig. Das erste Mal von ihm gehört habe ich in Chicago vor 6 Jahren, dort konnte man sein Wohn- und Arbeitshaus in Oak-Park besichtigen.

Heute haben wir im Rahmen des Englisch-Kurses einen "Field Trip" gemacht und Monona Terrace besichtigt. Das ist ein Kongresszentrum, malerisch am Lake Monona gelegen, in dem auch der Ironman Wisconsin stattfindet - es wird auch auch als Hochzeit von Madison mit dem Lake Monona bezeichnet.. Und es wurde von Frank Lloyd Wright entworfen. Das konnte ich erst gar nicht glauben, denn das Gebäude sieht noch ziemlich neu aus (es wurde 1997 eröffnet), und Frank Lloyd Wright ist schon seit einiger Zeit gestorben (er starb 1959) ... Die ersten Pläne für Monona Terrace machte er schon 1937 - 60 Jahre vor der Eröffnung. Kommentar dazu: In Madison hat jeder seine Meinung ... und die müssen erst einmal zusammenkommen.
Das Fundament - die in den Boden gebohrten Pfeiler - wurde im Winter erstellt - mit Hilfe des gefrorenen Sees - die Pfeiler konnten dadurch präziser gesetzt werden.  Es gibt Versammlungsräume jeder Größe, und einen Skywalk zu einem angegliederten Hotel. Das Gebäude ist zugänglich für die Öffentlichkeit.

Auf dem Dach - die Terrasse aus dem Namen  - der Lieblingsbaum des Architekten:  Ginkgo - In Weimar hätte der sich auch wohlgefühlt.

Dann gab es eine Gedenktafel für Otis Redding. Der ist 1967 auf dem Weg zu einem Konzert in Madison mit dem Flugzeug in den vereisten Lake Monona gestürzt.

Donnerstag, 21. Oktober 2010

McVideoGame

Vor kurzem bin ich auf  McVideoGame gestossen:

Es ist ein Anti-Werbespiel für den Webbrowser, es beschäftigt sich kritisch mit der Produktion bei McDonalds bzw. bei den Lieferanten von McDonalds. Es kommt nicht von McDonalds, verbreitet aber das Logo. Bad Publicity is better than no publicity.

Der Link: http://www.mcvideogame.com/

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Die Sicht der Anderen

Ab und an ist es interessant zu sehen, wie die eigene Arbeit bei anderen aufgenommen wird: Dass einige Leute es für einen Scherz halten, Forschungsgelder in den Bereich Game Based Learning zu stecken, hatte ich schon geschrieben. Heute erzählte Marcos, dass sein Freund mich darum beneidet, für Spielen Geld zu bekommen. Das ist ja ein Kompliment ... nur spiele ich nicht die ganze Zeit.

Im Englisch-Kurs durfte ich heute meine Arbeit vorstellen ... ich konnte die Aufmerksamkeit und die Zustimmung der anderen Kursteilnehmer gewinnen, und am Ende meinte Jacky, ein Kursteilnehmer, dass sein Schwiegervater ein profundes Wissen über Verkehrsflugzeuge durch die Wirtschaftssimulation "Airport Tycoon" gewinnen konnte ... Da ist ein dickes Grinsen über mein Gesicht gehuscht :-)

Dienstag, 19. Oktober 2010

Waste Disposal Automated

Die Mannschaften der Müllwagen sind hier bis auf den Fahrer wegrationalisiert worden. Die Mülltonnen werden passend am Straßenrand hingestellt, der Müllwagen fährt vor und der Fahrer steuert einen Greifer, mit dem er die Mülltonne greift, sie über dem LKW leert und schüttelt, und dann wieder absetzt. Eigentlich ganz einfach.
Das Müllauto kommt angefahren ...

... greift die Mülltonne ...

... und stellt sie leer wieder ab. Zwischendurch hat der Fahrer beim Ausschütten der Mülltonne über eine Kamera auch geschaut, ob da falscher Müll in der Tonne ist und der Kunde eine Zusatzrechnung bekommt ...

Montag, 18. Oktober 2010

Iowa

Am Freitag bin ich aufgebrochen nach Des Moines im US-Bundesstaat Iowa, um dort am Sonntag am Marathon teilzunehmen. Iowa grenzt im Südwesten an Wisconsin, dort bin ich in Dubuque über den Mississippi. Obwohl der Fluß dort noch relativ -zu seiner Gesamtlänge - von der Quelle wenig entfernt ist, ist das auch schon eindrucksvoll. Er wirkt naturbelassener als der Rhein im Ruhrgebiet. Ein Mississippi-Dampfer (also die mit den großen Schaufelrädern)  lag auch am Pier.
Iowa ist ziemlich ländlich geprägt, und so konnte man dort Farm um Farm sehen. Meistens erkenntlich am großen Mais-Silo. Die Maisernte selbst war im vollem Gange, auf vielen Feldern ratterten die Drescher.
Oft konnte ich auf Querstraßen Autos sehen, die eine Staubwolke hinter sich herzogen. Mich hat das an die Reiter in Wild West Filmen errinnert. Und wenn dann die Querstraße erreicht war, stellte sich heraus, dass die Straße doch befestigt war und keineswegs eine Schotterpiste. Es hat wohl lange nicht mehr geregnet. Grün war es trotzdem.
Insgesamt sind es von Madison nach Des Moines ca. 300 Meilen oder 5 Autostunden. Auf der Hinfahrt hat es etwas länger gedauert, denn da habe ich eine Abfahrt verpasst und einen Umweg gefahren. Ein bischen unglücklich geguckt habe ich wohl, als in der Raststätte, in der ich gefragt habe, wie es nach Des Moines geht, die Verkäuferin erklärte: Das ist ganz einfach: 20 Meilen diese Richtung, dann rechts abbiegen und dann 5 Stunden geradeaus... Puh, es waren dann doch nur 2 Stunden geradeaus auf der IS 80.
Leider hatte das Auto kein Navigationssystem, und die Mietstation konnte/wollte kein portables Gerät hinzugeben, vielleicht war ich da wohl ein wenig zu geizig bei der Auswahl?! Dafür hatte es ein Automatikgetriebe ... mit einem solchen stand ich das letzte Mal auf Kriegsfuß ... dabei ist es ganz einfach: Einfach den Kriegsfuß - nämlich den linken - stillhalten. Nur rechts benutzen. Dann klappt alles.
Unterwegs fuhren dann mal die Trecker mit Maisanhängern auf der linken Fahrbahn. Gefährlich ungewohnt. Die Tiere, die durch die Autos umkommen ("Street Pizza"), scheinen im Durchschnitt auch etwas größer zu sein.
In Des Moines war es bei meiner Ankunft schon dunkel und so durfte ich die Vorteile des amerikanischen Blocksystems erfahren, um zum Hotel zu finden, das in der 3rd Street lag.  Da weiß man eigentlich immer, in welche Richtung man fahren sollte.
Am Samstag habe ich das Capitol angeschaut, das eine vergoldete Kuppel aufweist und auch etwas erhöht liegt.

In der Stadt waren relativ wenig Menschen zu sehen. Vielleicht lag das auch daran, dass die Gebäude der Innenstadt von Des Moines zum  großen Teil durch verglaste Gänge miteinander verbunden sind. Shoppen ohne nass, kalt  oder heiß zu werden. Am Sonntag konnte ich durch diese Gänge vom Marathon-Start zu den Toiletten des Convention Centers finden - nachdem die vorgesehenen Dixie-Häuschen zu lange Schlangen zeigten.
Die Marathonveranstaltung besteht aus mehreren Läufen, zusätzlich zum Marathon noch Halbmarathon, 5 km-Lauf und Staffelmarathon. So kommen insgesamt über 8000 Teilnehmer zustande, davon mehr als 1500 im Marathon. Die Strecke ist schön, zwar zu Beginn etwas wellig, aber sie führt am Capitol vorbei, durch die Innenstadt, durch nette Wohnviertel und durch Parks, zum Schluß wird noch ein See umrundet, dazu prächtiges Wetter und angenehme Temperaturen, das hat mir gefallen, und da ich am Anfang nicht zu schnell war, ließ sich das Tempo hinten heraus auch halten (Am Ende waren es 3 Stunden und 16 Minuten). Und dann kam noch das dicke Ende bzw. die Verpflegung. Das war ein Schlemmerland: Joghurt, Kuchen, Pizza, Eis, Schweinegulasch, Obst, Brötchen, Riegel, und, und.

Unterwegs gab es viele Walker bzw. Halbmarathonis, die gingen. Ich habe den Eindruck, dass eine solche Veranstaltung eher ähnlich wie unsere Firmenläufe aufgezogen wird: Laufen bzw. Gehen als gesellschaftliches Event..
Sprüche aus dem Lauf:
"I'm not tired, I'm smart." - Kommentar eines Mitläufers, der sich aus der Gruppe an den Anstiegen immer wieder zurückfallen ließ, um Energie zu sparen.
"Sorry for that hill" - Einer, der die Läufer am Fusse eines Anstieges anfeuerte.

Das Fotoalbum ist hier zu finden.

Sonntag, 17. Oktober 2010

Bushel

Neulich habe ich zufällig in Prospekten für Getreidesilos herumgeblättert. Die wurden in Bushel gemessen. Das hatte ich noch nie gehört, ausser in Farmvillle: Da hatte ich das nicht näher untersucht und gedacht, es ist ein "Büschel", also Früchte zusammengebunden. Aber dem ist nicht so: Es ist eine Volumeneinheit: Das Volumen eine Zylinders von 18.5 Inch Durchmesser und 8 Inch Höhe. Das sind dann 4 Pecks. Ein Peck sind 4 Gallons. Und dann kommen die nützlichen Einheiten (in denen es nämlich Bier gibt): Quarts und Pints. 4 Quarts sind eine Gallon und ein Quart sind 2 Pints.

Ach, ja, Bushel wird auch als Gewichtseinheit benutzt. Und es wird zwischen "imperial units" (aus dem British Empire) und dem Angloamerikanischen Maßsystem unterschieden. Ist da Meter oder Kubikmeter nicht einfacher?! Oder nur gewohnter?!

Samstag, 16. Oktober 2010

Apple zum Dritten

Nach der Tastatur eines Apple-Rechners und Michael Apple heute: Apple Butter. Die habe ich im Marmeladen-Regal entdeckt ... und sie hat mir sehr gut geschmeckt, mit Zimt, mhm, sehr lecker :-)
Heute habe ich geschaut, was mir denn da so gut schmeckt: Äpfel werden mit Wasser oder Apfelsaft gekocht, bis der enthaltene Zucker karamelisiert. Das war früher eine Möglichkeit, Äpfel in eine haltbare Form zu überführen. In Deutschland ist es als Apfelsirup bekannt, allerdings nicht nur aus Äpfeln, sondern auch aus anderen Früchten.

Freitag, 15. Oktober 2010

Noch mehr Sport und Spiel aus der Umgebung

Nachdem ich schon auf Ultimate hingewiesen hatte, hier eine weitere Auswahl der lokalen Sportmöglichkeiten:

Discgolf
Ziel dieses Sports ist es, mit möglichst wenigen Würfen einer Frisbee-Scheibe ein festgelegtes Ziel zu erreichen. In Madison sind die Spieler organisiert im Madison Area Disc Club, die höchste Vereinigung ist die Professional Disc Golf Association.


Kürbis plumpsen
Bei diesem Sport werden erntefrische Kürbisse, möglichst über 1000 Pfund schwer, mit einem Kran über einen See abgeworfen. Höhe und Dauer der Fontäne werden bewertet. Hier ein Video:

(Ok, vielleicht ist das auch nur ein gelegentlicher Gaudi ;-))

Waffen Essen
Unter dem Stichwort Culver's incident wird hier von einem Fall berichtet, bei dem 5 Männer in einem Restaurant mit 5 offen getragenen Waffen auffielen. Die herbeigerufene Polizei, die die Waffenträger aus dem Lokal begleitete, sieht sich jetzt dem Streit mit lokalen Vereinigungen der Waffenträger ausgesetzt.
(Hier bin ich mir auch nicht ganz sicher, ob es sich um einen Sport handelt.)

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Des Moines

Des Moines ist die Hauptstadt des US-Bundesstaates Iowa, einem der sichersten Staaten der USA. Des Moines liegt ca. 300 Meilen von Madison entfernt, dort findet am Sonntag ein Marathon statt. Dort bin ich angemeldet und werde die ländliche USA geniessen ... Zitat: "Der Staat liegt im Mittleren Westen und ist bekannt für den Anbau von Mais und die weite Natur. Ausnahmen von der dörflichen und kleinstädtischen Struktur bilden lediglich die Großregionen um Des Moines, Cedar Rapids und Sioux City." :-)

Alternativen wären gewesen:
  • Chicago Den Lauf durfte ich schon erleben..
  • Toronto Das wäre eine Flugreise gewesen.
  • Detroit Hier hätte die Reise auch ziemlich lange gedauert.
  • Minneapolis Dieser Marathon war ausverkauft.
In Des Moines wurde auch Bill Bryson geboren, der Autor von "Eine kurze Geschichte von fast allem".

    Mittwoch, 13. Oktober 2010

    Uncanny Valley

    Eines meiner Lieblingsthemen bei der Spielentwicklung ist das des Uncanny Valley.

    Um dieses zu veranschaulichen trägt man in einem XY-Diagramm auf der X-Achse die steigende Ähnlichkeit mit dem echten Vorbild auf und auf der Y-Achse die Akzeptanz beim Betrachter. Erwarten würde man eine durchweg ansteigende Kurve oder Gerade nach dem Grundsatz: Mehr Ähnlichkeit mit dem echten Vorbild gibt mehr Akzeptanz. Also das Strichmänchen hat die wenigste Akzeptanz und das detailgetreue, vom Vorbild nicht mehr zu unterscheidende Bild hat die höchste Akzeptanz. Dem ist aber nicht so: Es gibt einen Punkt, an dem trotz steigender Genauigkeit die Akzeptanz abfällt. Erst wenn die Genauigkeit der Echtheit näher kommt, steigt auch die Akzeptanz wieder.



    Das gibt Hoffnung bei der Computerspielherstellung: Es läßt sich auch mit geschickten Abstraktionen arbeiten, die vielleicht nicht soviel Aufwand (und damit Geld) kosten.

    Ein ähnliches Phänomen konnte ich auch in einem Projekt, in dem Software hergestellt wurde, beobachten: Die Software entwickelte sich langsam von der Einzelproblemlösung zu einer Standardsoftware. Bei der ersten Version war die Bedienoberfläche mit wenig Aufwand relativ spartanisch gebaut worden. Nach einer Zeit wurde die Oberfläche durch eine professionell aussehende ersetzt. Jetzt hagelte es Fehlermeldungen auf uns ein, die Benutzer wurden unzufriedener, sie beschwerten sich über Fehler, die sie vorher (mit der alten Benutzeroberfläche) klaglos hingenommen hatten: Die professionelle Oberfläche vermittelte den Eindruck einer professionellen Software. Die darunterliegende Software hatte aber nun einmal Fehler, einfach weil die zur Verfügung stehende Zeit nicht ausreichte, um alle Fehler zu korrigieren bzw. Fehler beim Einsatz der Software toleriert werden konnten, ohne großen Schaden anzurichten. Auch hier ist also die Akzeptanz mit steigender Professionalität nicht angestiegen, sondern erst einmal gefallen.

    Dienstag, 12. Oktober 2010

    Witz

    Heute erzählte der Institutsdirektor:
    Why did the chicken cross the Mobius strip?

    Die Antwort war:
    "Because it wanted to get to the same side."

    Die Lacher haben etwas auf sich warten lassen. Dann wußten alle, was das Möbiusband ist.

    Montag, 11. Oktober 2010

    Verpasst

    ... habe ich am Freitag ein Konzert von Joan Baez im Wisconsin Union Theater in Madison. Schade, hätte ich gerne einmal gehört und gesehen ...

    Ich habe dann im Wisconsin State Journal, der Lokalzeitung hier, nach einem Bericht gesucht und war nicht erfolgreich. Gefunden habe ich stattdessen eine Datenbank mit den Gehältern aller Angestellten der Stadt Madison. Gibt es das in Deutschland auch?

    Sonntag, 10. Oktober 2010

    Mickey Mouse

    ... war für Marcos der Auslöser, lesen zu lernen: Er wollte endlich wissen, was in den bunten Bildern so los ist.

    Ich habe gedacht: "Wow"! Und habe das spontan mit "Interest Driven Learning" verknüpft ... dazu hat mir dann aber die Definition gefehlt. Sogar Google scheint auf den ersten Blick keine Definition zu kennen. Einer der ersten Funde war "Intentional versus Interest-Driven Learning: A Cross Case Analysis of Two Out-of-School Programs Based on Virtual Worlds" von Esra Alagoz und Constanze Steinkuehler. Die Welt ist klein!

    Interest Driven Learning definiere ich für mich vorläufig als Lernen, das die Ausübung eines bestimmten Interesses erst ermöglicht. Intential Learning ist das Lernen ohne konkretes, vordergründiges Interesse mit dem Ziel die Fähigkeiten einer Person zu erweitern.

    Samstag, 9. Oktober 2010

    Computerspiele und das richtige Leben

    Hier mal einige Beispiele, wie Computerspiele und das richtige Leben sich vermischen:
    • Zwar schon ein bischen älter, aber nicht weniger beeindruckend: Eine World Of Warcraft (WoW) Spielerin stirbt im richtigen Leben. Ihre WoW-Mitspieler beschließen, zu ihrem Gedenken in WoW ein Begräbnis durchzuführen. Das wird von einer anderen WoW-Spielergemeinschaft genutzt, um ihre Figuren an diesen Ort zu schicken und die Figuren der Trauernden abzumetzeln. Da sind dann heftige Diskussionen entbrannt, einige Leute fanden das lustig, denn schließlich sei WoW für so etwas entworfen worden. Ich kann mich ihnen nicht anschließen, und denke, dass es ungeschriebene Regeln gibt. Ein Video:
    • Gold Farming bedeutet, dass man ein Spiel nur spielt, um virtuelle Gegenstände zu bekommen, die man dann gegen echtes Geld verkaufen kann. Nachfrage nach solchen Gegenständen entsteht, wenn Spieler schnell höhere Level erreichen möchten, um interessantere Missionen spielen zu können oder mit dem Level angeben möchten - und diese Spieler mehr Geld als Zeit haben. Die Nachfrage wird oft durch ein Angebot aus China befriedigt. Hier entstehen dadurch echte Arbeitsplätze mit einem für das Land konkurrenzfähigem Einkommen. Die Spieler stehen dann stundenlang am selben Ort und hauen immer die gleichen Monster tot. Das ist von "Spielen" meilenweit entfernt; es ist auch nach den AGBs der Spiele nicht erlaubt.
      Hier wird z.B. Powerlevelling angeboten, d.h. man gibt die Zugangsdaten für sein Spielerkonto ab, zahlt das geforderte Geld und bekommt sein Konto nach der angegebenen Zeit wieder zurück.
      IGE ist der Marktführer für den Handel von virtuellen Gütern.
    • Und wer denkt, da wird nur Kleingeld umgesetzt: Edward Castranova hat 2001 einmal ausgerechnet, dass die virtuelle Wirtschaft im Spiel EverQuest gemessen an den Preisen der virtuellen Güter in echter Währung (z.B. auf eBay) auf dem Platz 77 aller Wirtschaften aller Länder stehen würde. Das war 2001.

    Freitag, 8. Oktober 2010

    game and Game

    James Paul Gee unterscheidet zwischen game and Game. Das game mit dem kleinen g ist das eigentlich Spiel (also z.B. World of Warcraft (WoW)). Das Game mit dem großen G ist das Spiel eingebettet in den sozialen Kontext, also die Kultur, die um das Spiel herum existiert. Für WoW existieren Wikis, Foren, Zusatzsoftware und jede Menge anderer Websites.
    Interessant finde ich, dass es diese "Konfiguratin" (also den eigentlichen Anlaß und die daraus entstehende Kultur)  auch im "richtigen" (=Nicht-Computerspiel) Leben gibt: Da fällt mir spontan die Football-Kultur hier ein, bei der es viele Dinge gibt, die nicht direkt mit dem eigentlichen Spiel zu tun haben: Die Kleidung der Fans, das Tailgating, auch das Fachgesimpel online oder direkt. In Deutschland ist es der Fussball, die daraus entstehende Kultur ist anders, aber es gibt sie. Oder wie ist es mit dem Laufen: Was treibt die Menschen an, sich über die Strecke zu "quälen"? Einige davon mögen sicherlich die Dinge rund um das Laufen: Den Austausch mit Mitläufern, das regelmässige Training, die Stimmung vor dem Lauf, die Erleichterung nach dem Lauf, es gibt da viele Dinge. Beim Triathlon ist die Vielfalt noch wesentlich größer: Mehr Abwechslung beim Training, beim Fahrrad die Möglichkeit das Material zu optimieren ...
    Wie ist es mit einem Theaterstück? Das eigentliche Stück ist festgelegt, die Menschen drumherum machen daraus Kultur?!
    Weshalb ist die Unterscheidung zwischen game und Game  wichtig? Gee und Steinkuehler sagen, dass sich das Game exemplarisch untersuchen läßt ... ich bin mir nur noch nicht im Klaren, ob es sich  besonders gut untersuchen und studieren läßt, weil (fast) alles in computerlesbarer Form vorliegt und aufgezeichnet werden kann ... oder was es da sonst noch so gibt.

    Donnerstag, 7. Oktober 2010

    Computerspiele als Forschungsobjekt?

    Wenn ich gefragt werde, womit ich mich beschäftige, und ich dann sage "Game Based Learning" ernte ich manchmal nur verständnislose Blicke ... "Wow, es gibt schon abgedrehte Arten, Forschungsgelder zu verschwenden" ... der Chef von meinem Mitbewohner wollte nicht glauben, dass sich vernünftige Menschen damit beschäftigen... In seinem Buch "Video Games & Learning: Possible Worlds", ein Plädoyer für den Einsatz von Computerspielen in der Schule, liefert Kurt Squire Gründe, warum es sich doch lohnen könnte:
    • Schon normale Spiele können als Appetithäppchen bzw. Anregung für die Spieler dienen, sich mit einem bestimmten Thema genauer zu beschäftigen. Spieler lernen die Grundbegriffe aus der Domäne des Spiels. Und viel wichtiger, sie lernen wie die Domäne als System funktioniert, gerade dieses - also nicht nur das Lernen von Fakten, sondern das Zusammenwirken von Fakten - die Praxis - wird im normalen Unterricht oft nicht erreicht.
    • Spiele fesseln die Spieler, nehmen die ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. Einige Ursachen für die Spannung in Spielen kennt man. Diese und weitere, noch zu findende, könnte man in den normalen Unterricht einfließen lassen.
    • Ein Merkmal, das Spiele von allen anderen Medien unterscheidet, ist die Aktiviät des Spielers: Er kann mitmachen und gestalten. Squire sieht das als beispielhaft für einen Trend zur Mitmachkultur, wie z.B. auch das Web 2.0 es war/ist. Auch hier müssen die dahinterstehenden Prinzipien erkannt werden und in die "normale" Erziehung eingebaut werden: Wie funktioniert es, einen Schüler vom Konsumenten zum Produzenten zu machen?
    • Spiele erzeugen für den Spieler Erlebnisse. Aus Erlebnissen lernt man - im Gegensatz zum reinen Faktenaufnahme. Waren es nicht gerade die Lehrer, die am besten erzählen konnten - also Erlebnisse vermitteln konnten - die den besten Unterricht gemacht haben?

    Mittwoch, 6. Oktober 2010

    MFIS, Language Course und Governor Nelson State Park

    MFIS steht für "Madison Friends of International Students". Das ist eine Vereinigung von Freiwilligen in Madison, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Studenten aller Herren Länder den Einstieg in Madison zu erleichtern. Dies geschieht durch Bereitstellung von temporären Übernachtungsmöglichkeiten zu Beginn des Aufenthalts, Bereitstellung von Möbeln (die Appartments hier werden zumeist unmöbeliert vermietet), Gastgeber bei nationalen und internationalen Festen, Gesprächspartner, Eingliederungshelfer, und ... und Sprachkurse. Den mache ich zur Zeit zweimal in der Woche am Dienstag und Donnerstag. Das ist gleichzeitig auch ein Einführungskurs in die amerikanische Kultur ... und so haben wir heute den Governor Nelson State Park besucht. Der ist am nördlichen Ufer des Lake Mendota gelegen und er beherbergt u.a. alte indianische Grabhügel, Mounds and Effigies genannt. Das sind Hügel, die per Hand aufgeschüttet wurden, auch teilweise als Begräbnisstätte gedient haben und heute - obwohl stark vom Verfall bedroht - noch sichtbar sind.
    Eine unserer "Lehrerinnen" heißt Anne, ist 77 Jahre alt, hat 8 Kinder und 16 Enkelkinder, legt eine Dynamik an den Tag, den viele andere unabhängig vom Alter nie erreichen und freut sich zusammen mit ihrem Mann, einem ehemaligen Augenarzt schon auf das Skifahren am Devils Head, natürlich alpin ... sie war Mitglied der Snow Patrol.
    Heute waren wir auf dem Rückweg auch kurz in ihrem Haus, mit Bootsanleger im Lake Mendota, das Wohnzimmer und Schlafzimmer weisen auf dem See mit großer Glasfront ... das ist bauphysikalisch wohl nicht so gut Wärmeschutzgesichtspunkten ... aber ansonsten: :-)

    Dienstag, 5. Oktober 2010

    Combination Lock Unleashed

    Heute war ich zum ersten Mal im SERF (South Eastern Recreation Facility - das ist eine Art Sportzentrum für die Uni) und habe dort versucht, beim Power Flow mitzumachen. Bis es soweit war, hatte ich aber noch eine große Herausforderung zu bewältigen: Mein Schließfach war durch ein Zahlenschloss gesichert, ich hatte die Kombination, ich musste es aber aufbekommen. Da habe ich wohl in der Ausbildung geschlafen: Wie bekommt man ein solches Schloss auf (Fachbegriff: "single-dial padlock")? Einfach nur aufmachen, gar nicht mal knacken!
    Nun gut, der zweite, den ich gefragt habe, hat es geöffnet. Was bis dahin bei mir hängengeblieben war: Zu Beginn mehrere Runden nach rechts drehen, und dann jede Zahl einstellen. Das reicht aber nicht für eine Öffnung, also nach dem Sport den nächsten fragen: Der hat es dann aufgemacht, und zusammen mit dem neu hinzugekommenen Nachbarn hat er sich dann köstlich amüsiert, dass die Europäer das alle nicht können ... die Amerikaner lernen so etwas in der Highschool, weil dort alle Spinde im Sportunterricht ein solches Schloss haben :-)

    Also hier die Anleitung zum Mitschreiben: How to open a combination lock

    Und hier die YouTube-Variante - falls man mal die Kombination vergessen hat - ausdrücklich "Only for educational purposes" - na, ja, das hier ist ja auch ein Educational Blog, nein Game!

    Marcos wusste das schon - er hatte die Gebrauchsanweisung gelesen.

    Montag, 4. Oktober 2010

    Babcock-Test

    Den Babcock-Test kannte ich bisher noch nicht: Es ist ein Verfahren, mit dem man den Fettgehalt von Milch messen kann. Er wurde entwickelt von Stephen Moulton Babcock, dem Gelehrten, nach dem das Department for Food Science benannt wurde. Diesem angeschlossen ist der Babcock Hall Dairy Store, der die Produkte, die aus der Milch der auf dem Campus gehaltenen Kühe gemacht werden, verkauft. Zu denen gehört auch - und jetzt kommt der eigentlich Kern der Sache - Eis :-). Das Babcock Hall Eis wird auch als das beste Eis in Madison bezeichnet ... Guten Appetit - mir hat es geschmeckt - schon mehrmals :-)

    PS: Die aktuelle Wetterlage: Nachts empfindlich kalt - tagsüber strahlender Sonnenschein.

    Sonntag, 3. Oktober 2010

    The Next Rockstar

    Dass Wisconsin eine starke Milchkuhhaltung hat, hatte ich schon beschrieben. Von Dienstag dieser Woche bis einschließlich heute fand auch die passende Ausstellung statt: Die World Dairy Expo. Das ist einer der wichtigsten Termine im Kalender des nordamerikanischen Milchviehhalters, mit 65.000 Besuchern. Neben Landmaschinen und Utensilien für die Kuhhaltung gilt das Hauptaugenmerk im Star Alliant Center den Kühen selbst: Diese können hier prestigeträchtige und in Geld ummünzbare Preise erringen. Am Freitag abend ab 19:00 Uhr wurden 44 ausgewählte Kälber, Rinder und Kühe versteigert ... im erhöhten und geschmückten Ring, mit Scheinwerfern beleuchtet und von einem Showprogramm begleitet. Zu Beginn sind alle sogar für die amerikanische und kanadische Nationalhymne aufgestanden. Die Entgegennehmer der Gebote im Anzug, der Auktionator und ein "Anpreiser", der zwischendurch immer mal wieder die Vorzüge der einzelnen Tiere herausgestellt hat - ich meine auch, die Worte "The Next Rockstar" verstanden zu haben. Das höchste Gebot waren 87.000 Dollar, ganz schön viel für ein Tier, das laut Marcos nur "tasty" sein muss ;-)... im Durschnitt waren 19.000 Dollar für ein Tier fällig. Da hat sich die ganze Verpackung schon gelohnt.


    Heute gab es dann den "Walk Of Champions", einen Wettbewerb der Rinder und Kühe in verschiedenen Klassen. Auch hier wird mit allen Tricks gearbeitet.
    Die Kühe werden vorher professionell herausgeputzt: Das geht soweit, dass die einzelnen Rippen mit Spray betont werden, um die Knochigkeit der Tiere noch weiter herauszustellen. Mit der Schermaschine wird fein säuberlich die Behaarung gestutzt und nach dem Ring geht es zum Fotografen.

    Die World Dairy Expo hat sich mit einer eigenen Facebook-Seite schon an eine gewandelte Kommunikationsstruktur angepasst ... das Marketing ist richtig klasse!

    Ergebnisse sind hier zu finden.

    Weitere Fotos gibt es hier

    Samstag, 2. Oktober 2010

    Ein Blog - Ein Educational Game?

    In seinem Buch "The Art Of Game Design: A Book Of Lenses" definiert Jesse Schell nach einigen Seiten Analyse und Herleitung ein Spiel als:
    A game is a problem-solving activity, approached with a playful attitude.
    Gut, das Lesen des Blogs ist eine Aktivität, und es wird freiwillig gemacht, also spielerisch angegangen. Aber was ist das Problem? Das zu lösende Problem für den Leser ist, herauszufinden, ob der heutige Eintrag einer ist, der ihn interessiert! Das Problem ist gelöst, sobald die Einträge für den Leser fast immer oder fast nie von Interesse sind. Aber ansonsten, in der Mitte, bleibt es ein Spiel.
    Und lernen lassen sich aus dem Blog einige Fakten. Das Problem ist wohl nur, dass es nicht themenkonzentriert ist, es wird nicht ein Wissensgebiet vermittelt, sondern viele kleine Ausschnitte ...

    Freitag, 1. Oktober 2010

    Dan Norton in Class

    Am Dienstag war nicht nur Obama in Madison, auch Norton war in Class: Dan Norton ist der Lead-Designer von Filament Games, einer Firma, die sich auf die Entwicklung von Serious Games spezialisiert hat und zum Beispiel das Spiel Do I have right? erschaffen hat.
    Im Rahmen der Vorlesung Video Games & Learning werden immer wieder Gast-Redner eingeladen, um einen vielschichtigen Einblick in das Thema geben zu können.
    Das Credo des Vortrags von Dan Norton war, dass ein Spieledesigner möglichst viele Spiele anderer Designer spielen soll, um Ideen zu "klauen" und sich inspirieren zu lassen, er nannte das eine Vergrößerung des eigenen Werkzeugkastens. Gut, dazu gibt es auch andere Meinungen, z.B. meinte Jesse Schell in seinem Buch "The Art Of Game Design: A Book Of Lenses", für die richtig guten Inspirationen müsse man schon existierende Spiele ausser Acht lassen und neue Gebiete betreten.
    Auf jeden Fall haben wir dann aber innerhalb des Vortrages für 30 Minuten gespielt: Dazu haben wir den Satz von MacBooks genutzt, die da fein säuberlich aufgereiht in einem fahrbaren Schrank lagen (eigentlich das Schlaraffenland hier, oder?! (obwohl wir in Weimar auch nicht schlecht ausgestattet sind)), und sind auf die Webseite von Kongregate gegangen. Kongregate ist eine Spieleplattform mit ziemlich vielen webbasierten Spielen. Für eine Pause kann man da durchaus hängenbleiben.
    Ich habe per Zufall das Spiel "Museum of Thieves" ausgewählt und konnte einen wesentlichen Vorteil von Computerspielen erleben: "Museum of Thieves" ist nämlich die digitale Umsetzung eines "Such-den-Unterschied"-Rätsels, diese Art von Rätseln, bei denen zwei fast gleiche Bilder abgdruckt werden und der Rätselfreund die Unterschiede zwischen beiden Bildern markieren darf:
    Im Gegensatz zur Papier-Version hat das digitale Spiel eine "Hinweis"-Schaltfläche: Drückt man die, wackelt eine Stelle im Bild ... wenn man gut aufpasst findet sich der Unterschied schnell. Eine weitere Hilfe ist das Verschwinden des Unterschiedes, den man gerade gefunden hat. Dadurch kann man sich besser auf die noch zu findenden Abweichungen konzentrieren.
    Das ist es, was das Potential von Computerspielen ausmacht: Sie erweitern die Möglichkeiten! Sei es eher technisch, z.B. durch das Versetzen eines Hauses in arktisches Klima oder eher handlungsmässig, z.B. durch die Ausführung eines Auftrages mit dem Ziel, alle Mieter aus dem Haus zu vertreiben durch die Provokation von Schimmelpilzbildung, oder durch Hilfsmittel wie oben beschrieben, ... oder durch VIELE andere Mittel, über die noch gar nicht nachgedacht wurde, weil die technischen Möglichkeiten zur Umsetzung noch nicht so alt sind bzw. sich schnell fortentwickeln.