Freitag, 26. November 2010

Cow Clicker

Ich beschäftige mich gerade mit Lernen in FarmVille (oder anderen Facebook-Spielen).
Diese Spiele stehen in der Kritik, einfache Klick und Belohnung-Schemata zu nutzen und dadurch flache Spielmechaniken zu haben. Ist das als Spiel zu betrachten, ist die häufige Frage. Natürlich ... bis jetzt habe ich noch keine Definition von Spiel gefunden, die diese Spiele als solche ausschließen würde. Ian Bogost, ein Computerspiel-Forscher, -designer und -kritiker, hat das Facebook-Spiel Cow Clicker  entwickelt - gedacht als Satire. (Auch lesenswert: sein Aufruf, endlich echtes Geld beim Spielen zu benutzen, er braucht es - wirklich! - liest sich so wie der Personal Appeal of Wikipedia-Founder Jimmy Wales)). Es wird aber nicht immer so aufgefasst. Eine Art von intellektuellem Hütchenspiel - am Ende (gibt es das?) weiß niemand mehr, was denn so wirklich gemeint ist.
Das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite stehen gestandene Spiel-Designer, wie Brian Reynolds, der Designer des Facebook-Spiel FrontierVille. Er weist darauf hin, dass Facebook-Spiele ganz neue Spielergruppen erschließen: Die Spiele haben keine Zugriffsbarrieren - wenigstens keine höheren als die eines Zugangs zur Facebook-Plattform. Und sie haben schnelle Spielzyklen für zwischendurch. Die flachen Spielmechaniken bezeichnet er als eine Art Kinderkrankheit - in der Zukunft wird sich hier noch einiges ändern.
Ich denke, es lohnt, darüber nachzudenken, wie Facebook-Spiele für Lernzwecke genutzt werden können. Nach Analyse der Kommentare zu einem FarmVille-Wiki-Eintrag zeigt sich, dass dort ähnliche Lern-Prozesse ablaufen wie sie von Prof. Steinkühler für ein World of Warcraft-Forum beschrieben werden.
Aus meiner Sicht eine Chance, neue Spielergruppen zu erreichen, man sollte die Leute dort abholen, wo sie stehen.

Update 2011-09-16: A Rough History of Mindless Clicking Game Parodies

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