Freitag, 8. Oktober 2010

game and Game

James Paul Gee unterscheidet zwischen game and Game. Das game mit dem kleinen g ist das eigentlich Spiel (also z.B. World of Warcraft (WoW)). Das Game mit dem großen G ist das Spiel eingebettet in den sozialen Kontext, also die Kultur, die um das Spiel herum existiert. Für WoW existieren Wikis, Foren, Zusatzsoftware und jede Menge anderer Websites.
Interessant finde ich, dass es diese "Konfiguratin" (also den eigentlichen Anlaß und die daraus entstehende Kultur)  auch im "richtigen" (=Nicht-Computerspiel) Leben gibt: Da fällt mir spontan die Football-Kultur hier ein, bei der es viele Dinge gibt, die nicht direkt mit dem eigentlichen Spiel zu tun haben: Die Kleidung der Fans, das Tailgating, auch das Fachgesimpel online oder direkt. In Deutschland ist es der Fussball, die daraus entstehende Kultur ist anders, aber es gibt sie. Oder wie ist es mit dem Laufen: Was treibt die Menschen an, sich über die Strecke zu "quälen"? Einige davon mögen sicherlich die Dinge rund um das Laufen: Den Austausch mit Mitläufern, das regelmässige Training, die Stimmung vor dem Lauf, die Erleichterung nach dem Lauf, es gibt da viele Dinge. Beim Triathlon ist die Vielfalt noch wesentlich größer: Mehr Abwechslung beim Training, beim Fahrrad die Möglichkeit das Material zu optimieren ...
Wie ist es mit einem Theaterstück? Das eigentliche Stück ist festgelegt, die Menschen drumherum machen daraus Kultur?!
Weshalb ist die Unterscheidung zwischen game und Game  wichtig? Gee und Steinkuehler sagen, dass sich das Game exemplarisch untersuchen läßt ... ich bin mir nur noch nicht im Klaren, ob es sich  besonders gut untersuchen und studieren läßt, weil (fast) alles in computerlesbarer Form vorliegt und aufgezeichnet werden kann ... oder was es da sonst noch so gibt.

1 Kommentar:

  1. Die Unterscheiung finde ich richtig und auch gut. Aber wie transportiert man den Unterschied sprachlich? Also ob man 'Game' mit großem 'G' oder kleinem 'g' meint?

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