Montag, 18. Oktober 2010

Iowa

Am Freitag bin ich aufgebrochen nach Des Moines im US-Bundesstaat Iowa, um dort am Sonntag am Marathon teilzunehmen. Iowa grenzt im Südwesten an Wisconsin, dort bin ich in Dubuque über den Mississippi. Obwohl der Fluß dort noch relativ -zu seiner Gesamtlänge - von der Quelle wenig entfernt ist, ist das auch schon eindrucksvoll. Er wirkt naturbelassener als der Rhein im Ruhrgebiet. Ein Mississippi-Dampfer (also die mit den großen Schaufelrädern)  lag auch am Pier.
Iowa ist ziemlich ländlich geprägt, und so konnte man dort Farm um Farm sehen. Meistens erkenntlich am großen Mais-Silo. Die Maisernte selbst war im vollem Gange, auf vielen Feldern ratterten die Drescher.
Oft konnte ich auf Querstraßen Autos sehen, die eine Staubwolke hinter sich herzogen. Mich hat das an die Reiter in Wild West Filmen errinnert. Und wenn dann die Querstraße erreicht war, stellte sich heraus, dass die Straße doch befestigt war und keineswegs eine Schotterpiste. Es hat wohl lange nicht mehr geregnet. Grün war es trotzdem.
Insgesamt sind es von Madison nach Des Moines ca. 300 Meilen oder 5 Autostunden. Auf der Hinfahrt hat es etwas länger gedauert, denn da habe ich eine Abfahrt verpasst und einen Umweg gefahren. Ein bischen unglücklich geguckt habe ich wohl, als in der Raststätte, in der ich gefragt habe, wie es nach Des Moines geht, die Verkäuferin erklärte: Das ist ganz einfach: 20 Meilen diese Richtung, dann rechts abbiegen und dann 5 Stunden geradeaus... Puh, es waren dann doch nur 2 Stunden geradeaus auf der IS 80.
Leider hatte das Auto kein Navigationssystem, und die Mietstation konnte/wollte kein portables Gerät hinzugeben, vielleicht war ich da wohl ein wenig zu geizig bei der Auswahl?! Dafür hatte es ein Automatikgetriebe ... mit einem solchen stand ich das letzte Mal auf Kriegsfuß ... dabei ist es ganz einfach: Einfach den Kriegsfuß - nämlich den linken - stillhalten. Nur rechts benutzen. Dann klappt alles.
Unterwegs fuhren dann mal die Trecker mit Maisanhängern auf der linken Fahrbahn. Gefährlich ungewohnt. Die Tiere, die durch die Autos umkommen ("Street Pizza"), scheinen im Durchschnitt auch etwas größer zu sein.
In Des Moines war es bei meiner Ankunft schon dunkel und so durfte ich die Vorteile des amerikanischen Blocksystems erfahren, um zum Hotel zu finden, das in der 3rd Street lag.  Da weiß man eigentlich immer, in welche Richtung man fahren sollte.
Am Samstag habe ich das Capitol angeschaut, das eine vergoldete Kuppel aufweist und auch etwas erhöht liegt.

In der Stadt waren relativ wenig Menschen zu sehen. Vielleicht lag das auch daran, dass die Gebäude der Innenstadt von Des Moines zum  großen Teil durch verglaste Gänge miteinander verbunden sind. Shoppen ohne nass, kalt  oder heiß zu werden. Am Sonntag konnte ich durch diese Gänge vom Marathon-Start zu den Toiletten des Convention Centers finden - nachdem die vorgesehenen Dixie-Häuschen zu lange Schlangen zeigten.
Die Marathonveranstaltung besteht aus mehreren Läufen, zusätzlich zum Marathon noch Halbmarathon, 5 km-Lauf und Staffelmarathon. So kommen insgesamt über 8000 Teilnehmer zustande, davon mehr als 1500 im Marathon. Die Strecke ist schön, zwar zu Beginn etwas wellig, aber sie führt am Capitol vorbei, durch die Innenstadt, durch nette Wohnviertel und durch Parks, zum Schluß wird noch ein See umrundet, dazu prächtiges Wetter und angenehme Temperaturen, das hat mir gefallen, und da ich am Anfang nicht zu schnell war, ließ sich das Tempo hinten heraus auch halten (Am Ende waren es 3 Stunden und 16 Minuten). Und dann kam noch das dicke Ende bzw. die Verpflegung. Das war ein Schlemmerland: Joghurt, Kuchen, Pizza, Eis, Schweinegulasch, Obst, Brötchen, Riegel, und, und.

Unterwegs gab es viele Walker bzw. Halbmarathonis, die gingen. Ich habe den Eindruck, dass eine solche Veranstaltung eher ähnlich wie unsere Firmenläufe aufgezogen wird: Laufen bzw. Gehen als gesellschaftliches Event..
Sprüche aus dem Lauf:
"I'm not tired, I'm smart." - Kommentar eines Mitläufers, der sich aus der Gruppe an den Anstiegen immer wieder zurückfallen ließ, um Energie zu sparen.
"Sorry for that hill" - Einer, der die Läufer am Fusse eines Anstieges anfeuerte.

Das Fotoalbum ist hier zu finden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen