Freitag, 1. Oktober 2010

Dan Norton in Class

Am Dienstag war nicht nur Obama in Madison, auch Norton war in Class: Dan Norton ist der Lead-Designer von Filament Games, einer Firma, die sich auf die Entwicklung von Serious Games spezialisiert hat und zum Beispiel das Spiel Do I have right? erschaffen hat.
Im Rahmen der Vorlesung Video Games & Learning werden immer wieder Gast-Redner eingeladen, um einen vielschichtigen Einblick in das Thema geben zu können.
Das Credo des Vortrags von Dan Norton war, dass ein Spieledesigner möglichst viele Spiele anderer Designer spielen soll, um Ideen zu "klauen" und sich inspirieren zu lassen, er nannte das eine Vergrößerung des eigenen Werkzeugkastens. Gut, dazu gibt es auch andere Meinungen, z.B. meinte Jesse Schell in seinem Buch "The Art Of Game Design: A Book Of Lenses", für die richtig guten Inspirationen müsse man schon existierende Spiele ausser Acht lassen und neue Gebiete betreten.
Auf jeden Fall haben wir dann aber innerhalb des Vortrages für 30 Minuten gespielt: Dazu haben wir den Satz von MacBooks genutzt, die da fein säuberlich aufgereiht in einem fahrbaren Schrank lagen (eigentlich das Schlaraffenland hier, oder?! (obwohl wir in Weimar auch nicht schlecht ausgestattet sind)), und sind auf die Webseite von Kongregate gegangen. Kongregate ist eine Spieleplattform mit ziemlich vielen webbasierten Spielen. Für eine Pause kann man da durchaus hängenbleiben.
Ich habe per Zufall das Spiel "Museum of Thieves" ausgewählt und konnte einen wesentlichen Vorteil von Computerspielen erleben: "Museum of Thieves" ist nämlich die digitale Umsetzung eines "Such-den-Unterschied"-Rätsels, diese Art von Rätseln, bei denen zwei fast gleiche Bilder abgdruckt werden und der Rätselfreund die Unterschiede zwischen beiden Bildern markieren darf:
Im Gegensatz zur Papier-Version hat das digitale Spiel eine "Hinweis"-Schaltfläche: Drückt man die, wackelt eine Stelle im Bild ... wenn man gut aufpasst findet sich der Unterschied schnell. Eine weitere Hilfe ist das Verschwinden des Unterschiedes, den man gerade gefunden hat. Dadurch kann man sich besser auf die noch zu findenden Abweichungen konzentrieren.
Das ist es, was das Potential von Computerspielen ausmacht: Sie erweitern die Möglichkeiten! Sei es eher technisch, z.B. durch das Versetzen eines Hauses in arktisches Klima oder eher handlungsmässig, z.B. durch die Ausführung eines Auftrages mit dem Ziel, alle Mieter aus dem Haus zu vertreiben durch die Provokation von Schimmelpilzbildung, oder durch Hilfsmittel wie oben beschrieben, ... oder durch VIELE andere Mittel, über die noch gar nicht nachgedacht wurde, weil die technischen Möglichkeiten zur Umsetzung noch nicht so alt sind bzw. sich schnell fortentwickeln.

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