Mittwoch, 29. Dezember 2010

Erhöhter Schwierigkeitsgrad

Gelästert wird schon immer: Wenn Anwender beschreiben, welche Software sie haben möchten, kommt nicht immer das Gewünschte heraus. Es gibt ein Kommunikationsproblem - es ist nicht immer leicht, auf derselben Grundlage miteinander zu reden und zu schreiben. Früher kannte ich Entwickler, die gespöttelt haben: Wenn wir das entwickeln, was im Fachkonzept steht, kommt da keine Anwendung heraus, sondern ein Videospiel - Nun, das wäre ja jetzt nicht schlecht ;-)
Bei der Entwicklung von Serious Games ist das Problem noch weiter gefaßt: Dort muss nicht nur die Domäne transportiert werden zwischen Fachabteilung, nein, zusätzlich muss noch Einigkeit erzielt werden über das Spiel-Genre, die grafische Aufmachung und die Game Mechanics, alles Dinge, die demjenigen, der sich ein Spiel wünscht, um sein Thema zu transportieren, nicht unbedingt im Blut liegen - Serious Games sind noch kein gängiges Medium, mit dem alle vertraut sind.

PS: Es gibt eine nette Karrikatur, in der sich jemand eine Schaukel aus einem Autoreifen und einem Seil, das zwischen zwei Bäumen gespannt ist, wünscht. Er bekommt den Reifen angebunden an einen Baum - als Schaukel nicht benutztbar. Die Suche danach konnte ich nicht erfolgreich abschließen, gefunden habe ich aber eine Seite mit Witzen über bestimmte Berufsgruppen, u.a. auch diesen hier ;-)

[Update 2010-02-18]
Das Bild war dieses:

Von Projektmanagement
(Ich weiß leider nicht, wem die Rechte gehören an diesem Bild)

Dienstag, 28. Dezember 2010

Serious Games

Am Wochenende hat Spiegel Online einen Artikel der Zeitschrift GEE Magazin zitiert: Es werden dort 3 Serious Games vorgestellt. Diese Spiele haben globale Dinge zum Inhalt, wie z.B. Energieversorgung, Umwelt und Politik. Also eher aus der "Rette-die-Welt"-Ecke, wie Jane McGonigal sie auch vertritt. Da hat es mich verwundert, dass der Begriff Serious Game benutzt wurde. Der ist meines Erachtens weiter gefaßt. Googelt man nach Serious Games, so erscheinen zunächst die Wikipedia-Einträge: Unter Serious Games (englisch für ernsthafte Spiele) versteht man digitale Spiele, die nicht primär oder ausschließlich der Unterhaltung dienen, wohl aber derartige Elemente zwingend enthalten.. Diese Definition deckt ein größeres Spektrum ab. Ähnlich wie eine auf der Website www.seriousgames.org. Dort werden ganze Heerscharen von Serious Games und Spielen in verschiedene Gruppen unterteilt.

Montag, 27. Dezember 2010

Zeit

Heute erzählte Javier, der kolumbianische Kollege, mit dem ich mir das Büro teile, wie sein Promotionsbetreuer ihn zu mehr Eile beim Abschluß der Dissertation angestiftet hat: "Du weißt, ich werde bald pensioniert ... und warte nicht, bis ich gestorben bin". Und zeigte ihm daraufhin ein warnendes Beispiel, bei dem sich der Doktorand nach einem neuen Betreuer umsehen mußte, weil sein ursprünglicher das Zeitliche gesegnet hatte.

Anders liegt das Problem wohl bei Adam, der seine Promotion auf 7 Jahre plant, da er auch noch seine eigene Firma managt: Der betreuende Professor sollte das locker aushalten, der hat die 40 noch nicht überschritten. Gefährdet ist eher das Thema: Wenn sich die Dinge weiter so schnell entwickeln, könnte es gut sein, dass es vor dem Erreichen des Promotionszieles gestorben ist...

Donnerstag, 23. Dezember 2010

World Leader

Die USA sind auf vielen Gebieten das Maß aller Dinge, allerdings leider auch im Anteil der in Gefängnissen einsitzenden Bevölkerung. Einer Ahnung folgend habe ich das heute recherchiert: The Pew Center on the States hat 2008 den Bericht "1 in 100" veröffentlicht: Jeder 100. Erwachsene sitzt im Gefängnis. In einem weiteren Bericht, der sich mit den damit in Kauf genommenen Kosten beschäftigt, wird die Zahl "1 in 9" genannt: Aus der Gruppe der männlichen 20 bis 34 Jahre alten Afro-Amerikaner sitzt jeder 9. im Gefängnis ein. Ohne Schulabschluß ist es jeder Dritte.
Zitat (Seite 4): "More young (20 to 34-year-old) African American men without a high school diploma or GED are currently behind bars (37 percent) than employed (26
percent)."


Das kann man wohl Problem nennen!

Zum Vergleich: 2.3 Millionen Inhaftierte in den USA, 80.000 in Deutschland, das ist der Faktor 10.

Montag, 20. Dezember 2010

Half & Half

Half & Half verfolgt mich seit August hier. Damit wird ein Milchprodukt bezeichnet, dass für Kaffee genutzt wird. Aber was ist drin? Es ist eine Mischung aus Sahne und Milch mit ungefähr 12% Fettgehalt.
Also die amerikanische Kaffeesahne.
Apropos Milch: Kevin, der nächsten August sein PhD-Programm in Molekularbiologie hier beendet, friert gerade sehr in Madison; er sieht darin aber auch Vorteile: In San Diego - seiner Heimat - kostet Milch per Gallon 7 bis 8 Dollar, dort sind die Lebenshaltungskosten also wesentlich höher.

Sonntag, 19. Dezember 2010

Quango

Was ist ein Quango? Spontan habe ich an ein Tier aus der afrikanischen Savanne gedacht ..., aber das war es wohl nicht. Es ist die Abkürzung für Quasi NGO oder Quasi Non-Governmental Organisation, gewöhnlich im britischen Raum gebräuchlich (Andere Interpretationen sind auch zulässig ;-))

Gesucht habe ich nach diesem Ausdruck, als ich etwas über Becta in Erfahrung bringen wollte. Das ist die britische Organisation für den Einsatz von (Kommunikations-)technik in der Lehre. Genauer gesagt: Es war. Nach den letzten Wahlen in Großbritannien wurde beschlossen, die Zahlung von öffentlichen Geldern einzustellen.

Prius

Heute bin ich zum ersten Mal in meinem Leben in einem Toyota Prius mitgefahren. Das ist das erste Serienfahrzeug mit einem Hybridantrieb. Bei geringen Geschwindigkeiten wird das Auto über einen Elektromotor angetrieben, die dazu notwendige Energie wird beim Bremsen zurückgewonnen.
Der Benzinverbrauch wurde von Kevin, dem Besitzer mit 50 angegeben. Das heißt: mit einer Gallone Benzin schafft das Auto 50 Meilen. Im Winter sind es 40. Demgegenüber hat das Auto von Nathan, der seit einer Woche ein SUV vom Typ Subaru Tribeca fährt, einen Verbrauch von 18 über Land und 26 in der Stadt.

Freitag, 17. Dezember 2010

IAT

Wir arbeiten gerade an einem Prototypen eines Spiels zum Thema "Bias", also Vorurteile/Voreingenommenheit. Als Maßstab für Vorurteile soll IAT genutzt werden. IAT bedeutet Implicit Association Test, dabei werden zwei jeweils zwei Merkmale auf zwei Tasten gelegt, und gezeigte Bilder sollen mit maximaler Geschwindigket den jeweiligen Merkmalen zugeordnet werden. Aus Differenzen in den Reaktionsgeschwindigkeiten und Fehlerraten bei unterschiedlichen Merkmalskombinationen wird dann auf eine eventuell vorhandene Assoziation geschlossen.
Wer das ausprobieren möchte: Bitte hier!

Gamification

Heute ist mir das Schlagwort "Gamification" über den Weg gelaufen.

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Konstruktivismus oder Konstruktionismus?

Beim Lesen des Buches Mindstorms von Seymour Papert kam der Begriff "Konstruktionismus" vor. Hatten wir den nicht schon? Nein, wir hatten schon Konstruktivismus, das ist eine Lerntheorie, also ein Modell, das erklärt, wie Lernen abläuft. Andere Lerntheorien sind z.B.  Instruktionalismus, Behaviorismus und
Kognitivismus.
Konstruktionismus fußt auf Konstruktivismus, ist aber eine Lehrstrategie: Wie bringt man Menschen etwas am besten bei?  Menschen lernen am besten, wenn sie aktiv Dinge ausführen, z.B. Programme mit Logo erstellen  wie es Seymour Papert vorschlägt.
Diese Unterscheidung zwischen Lehrtheorie und Lerntheorie hat mir Matt dargelegt, der sich mit einem Kollegen darüber gestritten hat, ob es sich bei beiden Begriffen um dasselbe handelt. Dort hat er sich dann sein Wissen  hart durch Aktionen, nämlich durch Lesen  (z.B. von Ackermann), erkämpfen müssen. Und auch ich musste für diesen Blog-Eintrag alles noch einmal nachlesen und neu aufbauen. Ich hoffe, es hält jetzt länger ...

Dienstag, 14. Dezember 2010

Mindstorms

Untertitel Children, Computers and Powerful Ideas, das ist ein Buch aus dem Jahre 1980 von Seymour Papert, das mir ans Herz gelegt wurde und das ich nun lese. Seymour Papert ist Mathematiker und Psychologe, er ist der Erfinder der Programmiersprache "Logo", und wird als einer der bedeutendsten Mathematik-Pädagogen gesehen.
Eine seiner Grundideen ist, dass die Art des Unterrichtens nicht mit der Entwicklung der Technik Schritt gehalten hat.
Einige sinngemäße Ausschnitte aus seinem Buch:
  • Wenn Logo für den Unterricht benutzt wird, dann werden Fehler im Programm zum Gegenstand der Konversation. Die Schüler lernen, sich präzise die notwendigen Informationen zu erfragen bzw. diese auszudrücken. Seine Beobachtung ist, dass der Unterricht zwar mit mehr technischen Hilfsmitteln abläuft, es aber trotzdem zu mehr Unterhaltung zwischen den Schülern kommt.
  • Der Einsatz von Computern wird nicht durch technische Probleme verhindert, sondern durch die kulturelle Dogmen: "Ein Computer ist nicht für den Unterricht geeignet."
  • Er beklagt einen Mangel von Leuten, die fachspezifisch forschen in Blickrichtung auf die Vermittlung des Wissens: Es gibt entweder Physiker oder Pädagogen, aber niemanden, der sich damit beschäftigt, speziell Physik zur Vermittlung aufzubereiten.
  • Mathophobia: Er beklagt eine Furcht vor dem Lernen. Die wird durch eine gesellschaftliche Haltung hervorgerufen, dass es dumme und fähige Menschen gibt, jeweils auf bestimmte Fächer bezogen - dass man da dann nichts machen kann und es als gottgegeben hinnimmt. Durch die bestehende Schule wird das noch weiter gefördert, indem - wenn jemand Stärken in einem Fach zeigt - die Fächer, die nicht so gut beherrscht werden, entschuldigend als "schwache Seite" abgetan und dadurch nicht weiter entwickelt werden.
Es gibt auch Papert's Principle: Das besagt, dass ein wesentlicher Schritt in der geistigen Entwicklung eines Menschen darin liegt, nicht nur neue Fähigkeiten und Wissen zu erlangen, sondern Fähigkeiten zur Verwaltung dieser zu erwerben, also eine Art von Meta-Fähigkeiten. Das erinnert mich an den Spruch: Wenn Siemens wüßte, was Siemens so alles weiß. Da scheinen dann wohl geeignete Mechanismen zur Verwaltung des Wissens zu fehlen.

Sonntag, 12. Dezember 2010

Heute schon gespielt?

Wenn nicht: Hier gibt es ein Rätsel: Projekt Hortus
Es ist ein Educational Game von der Universität Zürich, wobei aber nicht gesagt wird, was das Lernziel ist. Mir hat es aber trotzdem Spass gemacht ...

OK Go

Auf dem Flug zurück heute von Philadelphia nach Madison habe ich in die Zeitung meines Sitznachbarn geschielt. Und OK Go entdeckt. OK Go, das war die Band, die auf dem Freakfest an Halloween gespielt hat. Philipp, der in Trondheim trotz immer früher einsetzender Dunkelheit offenbar ein richtig gutes Semester verlebt hat, konnte gar nicht verstehen, dass die Musik von OK Go nicht zu meinen Lieblinghörgenüssen zählt und wies noch daraufhin hin, dass sie eine der ersten Bands waren (wenn nicht sogar die erste?), die einen großen Teil ihres Erfolges Internet-Videos zu verdanken haben. Sein Lieblingsvideo ist das hier:


Ja, und heute habe ich gelesen: OK go hat ein neues Album herausgebracht - das war dann der Auslöser, Philipps Informationen über OK go nachzutragen.. Gut - die Zeitung muss schon ein bischen älter gewesen sein, denn Of the Blue Colour of the sky ist schon seit Anfang des Jahres zu kaufen.

Samstag, 11. Dezember 2010

Benjamin Franklin

Heute waren wir in Philadelphia. Dort gab es ein Wiedersehen mit einer Person, die uns auch schon beim Besuch des Bureau of Engraving and Printing aufgefallen ist: Benjamin Franklin.
In Boston 1706 geboren lebte er die meiste Zeit seines Lebens in Philadelphia. Er ist einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten. So unterzeichnete er nicht nur die Unabhängigkeitserklärung von 1776 sondern auch die Verfassung von 1787. Er genoß zwei Jahre formaler Schulbildung, den Rest lernte er selbst.
Er hat auf vielen Gebieten gearbeitet: Als gelernter Drucker wurde er Verleger, er verkaufte das Geschäft mit 42 Jahren, um sich seinem Hobbies - u.a. den Wissenschaften - zu widmen. Er war der erste, der den Verlauf des Golfstroms nachzeichnete. Er beschäftigte sich mit Elektrizität und erfand den Blitzableiter. Er war Postminister und beschleunigte die Postbeförderung erheblich. Er lebte in England und Frankreich als Diplomat. Er machte einflußreiche Vorschläge zum Bildungswesen in Pennsylvania. Er war Musiker und erfand die Glasharmonika. Er erfand die Bifokalbrille. Er rief Vereinigungen ins Leben (zunächst Junto und später die American Philosophical Society). Er kümmerte sich in hohem Maße um das Gemeinwohl, z.B. führte die Einführung der freiwilligen Feuerwehr in Philadelphia zu mehr Sicherheit in der Stadt.
Kein Wunder, dass er es auf den Dollar geschafft hat. 1790 starb er in Philadelphia.

Freitag, 10. Dezember 2010

Nationales Kulturzentrum

Das John F. Kennedy Center of the Performing Arts wurde aus der Idee geboren, ein nationales Zentrum für die Kultur zu schaffen. Durch ein 1958 von Präsident Eisenhower unterzeichnetes Gesetz wurde es auf den Weg gebracht, 1964 wurde es nach dem Mord an Präsident Kennedy ihm zu Ehren umbenannt und 1971 erfolgte schließlich die Eröffnung. Zum großen Teil wurde es aus Spenden finanziert, viele Länder steuerten Geschenke bei, Italien z.B. den im Gebäude verarbeiten Carrara-Marmor, andere Länder Kunstgegenstände.
Es gibt verschiedene Theatersäale im Gebäude, darunter 3 große mit jeweils mehr als 1000 Sitzplätzen und je einer Suite für den Präsidenten.
Eindrucksvolle Sicht hatten wir bei strahlendem Sonnenscheim vom Dach, auch auf das direkt nebenangelegene Watergate-Hotel.
Hier einige Fotos:

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Arlington

Arlington war heute die erste Station unserer Washington-Reise. Genauer gesagt der Arlington National Cemetery, der Nationalfriedhof Arlington. Der Friedhof wurde im amerikanischen Bürgerkrieg angelegt, es werden hier Soldaten, Veteranen, Witwen und Kinder von diesen bestattet. Auf einer Fläche von mehr als 250 Hektar befinden sich zur Zeit 340 000 Gräber. Auch die Gräber von John F. Kennedy, seiner Frau, zwei Kindern und anderen Mitgliedern der Kennedy-Familie finden sich hier.

Dienstag, 7. Dezember 2010

Balaklava & Mobilität

Ich habe ein neues Wort gelernt: Balaklava (Ok, nachdem ich es gehört habe, hat es mich dunkel an Motorradfahrer erinnert.). Das ist ein eine Sturmhaube. Nachdem jetzt hier der erste Schnee gefallen ist, die Wolken wieder vom Himmel verschwunden sind und es ziemlich kalt wird, holen die Leute eine solche aus dem Schrank. Und meinen, im Januar und Februar wird es richtig kalt.
Was mir immer wieder auffällt, ist - trotz der Größe des Landes - die uneingeschränkte Mobilität der Menschen. Megan, eine Kollegin, die auf Hawaii geboren wurde, meinte, sie würde dort hinziehen, wo immer es einen Job für sie gibt. 
Auch gab es heute morgen im Radio vom designierten Governeur, Scott Walker, den Vorschlag, durch finanzielle Anreize die wohlhabenden Rentner nach Wisconsin zu locken. Gleich darauf wurden aber Pensionäre zitiert, die im Alter gerne in den Sun-Belt, also zum Beispiel nach Kalifornien oder Florida ziehen möchten, weil sie des Balaklava-Wetters überdrüssig sind.

Montag, 6. Dezember 2010

Trashtalk

StarCraft ist dieses süchtig-machtende RTS (Realtime Strategy) Spiel; einer der Gründe, warum es so interessant ist, ist sicherlich der Mehrspielermodus: Es läßt sich in einem Team von mehreren Spieler (oder auch also Einzelpspieler) gegen eine anderes Team spielen. Die Gegner und auch die Teammitglieder - wenn nötig  -  werden  dabei vom Spiel automatisch zusammengebracht, d.h. man spielt teilweise mit und gegen völlig unbekannte Gegner. Gelegentlich passiert es, dass einige der Spieler versuchen, ihre Gegner durch wüste Beschimpfungen im Chat aus dem Konzept zu bringen. Das kann solche Ausmasse annehmen, dass Caro nicht mehr StarCraft spielt - sie kann den Trashtalk nicht mehr ertragen. Javier hingegen bleibt cool und meint: "Wer tippt, kann nicht spielen - also Attacke!"

Samstag, 4. Dezember 2010

Zeitzonen

Gerade wollte ich schauen, wie denn das Spiel der Dallas Mavericks (Das ist die Basketballmannschaft in der NBA, in der auch der Deutsche Dirk Nowitzki spielt) ausgegangen ist. Sie spielen heute gegen Utah Jazz. Auf der aktuellen Spielübersicht der NBA steht kein Ergebnis, sondern 10:30 pm. (EST). Das Spiel beginnt erst um 22:30 Uhr? Das erinnert mich schlagartig wieder daran, dass es ja hier unterschiedliche Zeitzonen gibt und zwar gleich 6 Stück:
All diese Zeitzonen sind in der Reihenfolge jeweils eine Stunde auseinander. Also: Das Spiel fängt in Salt Lake City (Utah) um 20:30 Uhr (MST) an, das ist dann hier 21:30 Uhr (CST) - dem entspricht 22:30 Uhr EST ... Stimmt doch alles ;-)

Freitag, 3. Dezember 2010

Kommunikation mit Analogien

Zur Zeit untersuche ich ja ein FarmVille-Forum auf Spuren von Intelligenz Prozesse, die Lernen unterstützen bzw. wissenschaftliche Herangehensweisen zeigen. Auffällig war, das an einigen Stellen Analogien gebraucht wurden um Sachverhalte darzustellen. ("Funktioniert der Obstgarten wie der Kälberstall, d.h. wenn ein Setzling produziert wurde, ist dann ein Baum weniger im Obstgarten?" - "Nein, er funktioniert wie der Pferdestall - er produziert Setzlinge, und alle Bäume leben weiter."). Das beschleunigt die Kommunikation, der Gesprächspartner oder Leser kann leichter erkennen, um was es geht. Schnellere Kommunikation - schnelleres Lernen. Oder vielleicht auch andersherum: Neues auf schon Bekanntes zurückführen fördert das Begreifen ebenfalls.
Javier fand dann auch gleich einen Einstieg in das theoretische Fundament: "The in vivo /in vitro approach tocognition: the case of analogy" by  Kevin Dunbar and Isabelle Blanchette.

Und selbst erinnere ich mich an  Muster in der Softwareentwicklung. Wenn jemand von Observer-Pattern, Fassade oder Proxy spricht, dann weiss auch jeder Programmierer, was das bedeutet und wie es funktioniert. Die Kommunikation geht dadurch schneller und einfacher. Abgesehen davon, dass das Programm sauberer strukturiert wird und auch einfacher zu warten ist. 

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Twitter as Learning Tool?!

Heute habe ich ein weiteres Blog über Game Based Learning gefunden. So langsam muss ich das mal sortieren, dachte ich mir  - bis jetzt balanciere ich noch das Chaos -

Sonntag, 28. November 2010

Tabletop RPG

Was ist denn ein Tabletop RPG? Es wird ganz schön schwierig, ohne jahrelange Erfahrung die unterschiedlichen Genres von Spielen auseinanderzuhalten... Tabletop RPGs kannte ich noch nicht. Da hat jeder Spieler eine Rolle, es gibt einen Spielleiter, der den erzählenden Teil übernimmt, die Handlung erklärt, es gibt oft einen Spielplan bzw. eine Karte und es gibt unterschiedliche Figuren und Hilfsmittel. Und dann wird gespielt; How to Play a Tabletop RPG. Na, dann mal viel Spass :-)

Another week, another jaw-dropping blowout for No. 5 Wisconsin

... das war der Start des Berichtes über das heutige Footballspiel der Wisconsin Badgers im Wisconsin State Journal.

Samstag, 27. November 2010

Glück im Unglück

Frau überfährt mitten in der Nacht einen kapitalen Hirsch und hat einen kapitalen Schaden am Auto von mehreren tausend Dollar - aber auch ein kapitales Geweih, das fast das Doppelte des Schadens wert ist.
Nachzulesen hier. Das nennt man wohl Kapital schlagen. Oder Glück im Unglück?

PS: In Deutschland hätte sie das Tier wohl nicht behalten dürfen - wenn ich mich richtig erinnere.

Donnerstag, 25. November 2010

Fan-Fiction

Fan-Fiction war ein neuer Begriff für mich. Damit werden künstlerische Werke von Fans bezeichnet, die diese über das Objekt ihrer Begierde schreiben. Also zum Beispiel Geschichten, die vor dem Hintergrund des Spiel "World of Warcraft" erfunden werden.
Für Computerspiele ist Fan-Fiction ein Bestandteil des Big-G Games, der Kultur um das Spiel herum.

Mittwoch, 24. November 2010

Writing 15 Minutes A Day ...

Prof. Steinkuehler meinte, dass ihre Arbeit zu 75% aus Schreiben besteht und dass sie beim Erlernen der dazu notwendigen Fähigkeiten mehrere Lernphasen durchlaufen musste, in denen sie zunächst neue Aspekte des Schreibens wahrgenommen hat, sich ihre aktuellen Fertigkeiten daraufhin erst einmal verschlechtert haben (weil sie analysierte) und erst später konnte sie das neu gelernte umsetzen.
Thomas - mein Kollege - hat mir den Hinweis auf das Buch "Writing Your Dissertation in Fifteen Minutes a Day" von Joan Bolker gegeben. Da meine Fähigkeiten des Schreibens von einigen meiner anderen Vorzüge deutlich übertroffen werden - ich aber auf das Schreiben als wesentlichen Teil meiner Arbeit angewiesen bin -  habe ich das Buch gelesen, und bin froh darüber. Auch wenn das Buch eher aus der Sicht eines Geisteswissenschaftlers geschrieben ist - und ich denke, dass sich der Stil der Arbeit unterscheidet, gibt es für mich eine wichtige Botschaft: Machen! Und nicht aufhören ... Schreiben muss zu einem Bestandteil des Tages werden.
Das erinnert mich an meinen Mathelehrer, der öfter zu den Aufgaben meinte: "Darauf kann man Affen dressieren - dann werden wir das bei Euch auch noch schaffen :-) "

"Relax. You're sure to miss something. And it's very unlikely to matter much!"

Dienstag, 23. November 2010

Painkiller To Be Pulled Off Market

... das war die Meldung, in der darüber berichtet wurde, dass Schmerzmittel unter den Markennamen Darvon und Darvocet mit dem Wirkstoff Propoxyphene von der FDA vom Markt genommen wurden. Es bestehe das Risiko von Herzproblemen. Das Bemerkenswerte ist, dass das Medikament im letzten Jahr von 10 Millionen Amerikanern eingenommen wurde, es ist seit 53 Jahren auf dem Markt und seit 32 Jahren gibt es Kontroversen über gesundheitliche Risiken. Diese sollen seit 2005 zu mehr als 1000 Todesfällen geführt haben.

Montag, 22. November 2010

Power Plant

Bevor ich nach Madison kam, hatte ich in den Reiseführern über das Kraftwerk auf dem Campus gelesen: das wird noch mit Kohle befeuert und gilt daher nicht als "Clean Energy" und als sanierungsbedürftig. Anfang Oktober starteten dann die Bauarbeiten. Auf dem Weg zum Mittagessen haben wir dann einmal mit einem Mitarbeiter auf der Baustelle gesprochen: Er erzählte uns, dass das Kraftwerk umgerüstet wird: Auf der einen Seite wird Gas verbrannt, auf der anderen Seite wird auch Biomasse genutzt. Fertig sein möchten sie Ende 2013. Mit einer Investitionssumme von 250 Mill. Dollar ist es das größte Projekt, das an der Uni je durchgeführt wurde.
Ja, und dann kamen die Wahlen und Scott Walker als designierter Governeur. Nachdem er schon den Schnellzug Madison-Milwaukee streichen möchte, hat er auch vor, den Biomasse-Anteil des Kraftwerks nicht bauen zu lassen. Das spart 100 der veranschlagten 250 Millionen Dollar. Darüber läßt sich meines Erachtens schon mal diskutieren, auch wenn die Gegner dieser Entscheidung argumentieren, dass die Biomasse in Wisconsin Arbeitsplätze schafft, während das Gas in jedem Fall importiert werden muss. In jedem Fall diskutiert wird über die Preise der Umbaumassnahmen, die leicht erhöht scheinen. Mike, ein Kollege meinte, dass es auch beim Bau des Morgridge-Institutes Nachfragen gab, wieso einige Baumaterialien oberhalb der marktüblichen Preise eingekauft wurden.
.

Samstag, 20. November 2010

Engagement & Fun

Ihr kennt ja alle das Spiel Oncology - vielen Dank für die Mithilfe. Ich hatte so meine Probleme beim "spielen": Virtuelle Bestrahlungsgeräte zu bedienen und kurz danach zu lesen, dass der Patient leider gestorben sei - da dachte ich mir: Spass sieht anders aus.
Das habe ich mit mit Ben und Rich diskutiert ... Oncology hat ein Problem .... Na, was dabei herauskam, war eine neue Erkenntnis: Es reicht, wenn das Spiel Engagement fördert, es muss nicht unbeding Spass machen. Das ist der Sinn der Geschichte ("the narrative") um das Spiel herum: Durch die Verbindung zu persönlichen Schicksalen soll das  Einstellung des Spielers gefördert werden - ich hoffe, da wird den Spielern nicht die Lust auf neue "Spiele" genommen. Vielleicht läßt sich das auch nur als Simulation verkaufen ... wie z.B. ein Flugsimulator.

Einem geschenkten Gaul ...

Am Donnerstag haben wir das Overture-Center in Madison besichtigt. Das ist der "Kulturpalast" in Madison, es enthält verschiedene Theater, darunter die Overture-Hall mit über 2200 Sitzplätzen und das integrierte historische Capitol Theater. Es gibt auch wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst. Architekt war Cesar Pelli. (In seinem Wikipedia-Artikel gibt es Fotos von einigen netten Gebäuden.)
Das Overture-Center wurde 2004 eröffnet, gebaut wurde es mit einer 205 Millionen Dollar Spende von Jerome Fraudschi und Pleasant Rowland, der Gründerin von American Doll, einer Firma, die sich mit Puppen und entsprechendem Zubehör beschäftigt. Ihr Mann Jerome Fraudschi führt eine Druckerei.
An derselben Stelle war erst 25 Jahre zuvor das Civic Center Madison eröffnet worden.
Zur Zeit gibt es Probleme mit dem Unterhalt, da das dafür vorgesehene Kapital teilweise Opfer der Wirtschaftskrise und des Börsenabschwungs geworden ist.

Freitag, 19. November 2010

Milwaukee - Madison Railroad

In Madison den Bahnhof zu finden ist ziemlich schwierig. Es gibt nämlich keinen.Wenigstens keinen für Personen. (Ein Güter-Terminal der Wisconsind & Southern Railroad ist schon vorhanden).
Doch es gab einen Plan, einen Schnellzug (oder Hochgeschwindigkeitszug) zwischen Milwaukee und Madison zu bauen, Monona Terrace hätte noch Platz für einen Bahnhof gehabt. Aus Bundesmitteln waren für dieses Vorhaben 810 Millionen Dollar bereitgestellt. Nachdem bei den Midterm Elections jedoch der Kandidat der Rebuplikaner für das Amt des Governeurs, Scott Walker, gewonnen hat, sind diese Pläne hinfällig: Er möchte dieses Vorhaben stoppen, weil der die evtl. notwendig werdenden Unterhaltszuschüsse fürchtet. Das bedeutet, dass das Geld an Washington zurückfällt und andere Staaten sich wieder bewerben können. Das sind eigentlich direkte Auswirkungen der Wahlen. Gruppen, die den Demokraten nahestehen, sind darüber sehr enttäuscht.

Mittwoch, 17. November 2010

Virulent!

Das Spiel, an dessen Entwicklung ich beteiligt bin, ist zwar noch nicht ganz fertig, aber es gibt schon Poster und einen Flyer. Und die sind sehr professionell gemacht, Dank Mike, unserem Grafiker/Künstler/Mediengestalter (engl. artist).

Virulent soll die Vorgänge in einer Zelle verdeutlichen, die ablaufen, wenn sie mit einem Virus infiziert wird. Das Ziel ist, 3 neue Instanzen des Virus zu produzieren und mit diesem die Zelle wieder zu verlassen.

Morgridge

John Morgridge hat an der Universität von Wisconsin studiert. Im Laufe seiner Berufslaufbahn  war Vorstandschef von Cisco, einem Netzwerkausrüster und (ehemaligem) Börsenliebling.
Nun gehört John Morgridge zu den reichsten Menschen Amerika's. Er hat sich der Initiative "The Giving Pledge" angeschlossen, er spendet also ein Großteil seines Vermögens zum Wohle der Menschen.
Auch für das Morgridge Institute For Research haben er und seine Frau gespendet. Dieses Institut hat ein eigenes Gebäude, das am letzten Sonntag für die Mitarbeiter der Baufirmen einen Tag der offenen Tür hatte. Dort durften wir das Spiel "Virulent!" (und "Oncology") vorstellen. Da ich an einem Projekt des Morgridge-Instituts teilnehme, werde ich ab Anfang Januar auch dort meinen Arbeitsplatz haben.
Hier gibt es einige Fotos:

2010-11-14WidmirOpening
Da wurde so richtig großzügig gebaut, ein Kollege von Marcos, der ein Management-Projekt im Zusammenhang mit diesem Gebäude durchführen durfte, murmelte etwas von "Verschwendung".

Montag, 15. November 2010

Aufgabe

Oncology! ist ein Lehrspiel aus dem Bereich der Krebsbehandlung. Es wurde von unserer Gruppe beauftragt und von FilamentGames realisiert. Nachdem ich es gespielt habe, habe ich mir so eine Meinung gebildet.

Was ist denn Eure Meinung dazu? Berichtet doch mal, was ihr davon haltet, wie hoch der Spassfaktor war, sich damit zu beschäftigen ...

Dienstag, 9. November 2010

Indianapolis & Springfield

Am Wochenende bin ich mit einem Freund (Thomas, Elektrotechniker aus Rostock) mit dem Auto nach Indianapolis und Springfield gefahren. Indianapolis ist die Hauptstadt von Indiana und liegt ca. 330 Meilen im Südosten von Madison. Eindrucksvoll waren u.a. der Monument Circle, das Lucas-Oil-Stadium (Da dachte ich: Wow, ziemlich eindrucksvoll und ein ganzes Football-Spielfeld überdachte - und dann lese ich: 715 Mill. Dollar Baukosten ... ok, dafür kann man schon etwas erwarten.) und der Indianapolis Motor Speedway - eine Rennstrecke in Privatbesitz.
Am zweiten Tag sind wir nach Springfield gefahren, das ist die Hauptstadt von Illinois (und nicht - wie man meinen könnte - Chicago). In Springfield lebte und arbeitete bis zu seiner Wahl zum 16. US-Präsdenten 1860 Abraham Lincoln.
Es war ein schöner sonniger Tag. Wenngleich wir ziemliche Probleme hatten mit der richtigen Zeit: 3 Bundesstaaten, unterschiedliche Zeitzonen und dann auch die Umstellung von der Sommerzeit. Da kann man sich wieder am Sonnenstand orientiern ...

Einige Fotos:



Hiermit endet dieser Blog erst einmal für einige Zeit - ich hoffe es hat allen Spass gemacht, darin zu stöbern. Danke!

Montag, 8. November 2010

BGH

Auf den Milchpackungen hier steht meistens "ohne künstliche Hormone" oder "Farmers pledge not to use synthetic hormons". Nach einiger Zeit habe ich mich dunkel an eine Diskussion in der einschlägigen Fachpresse in den 90er (oder waren es die 80er?) Jahren des letzten Jahrhunderts erinnert, in der es darum ging, dass amerikanische Farmer mittels Einsatz von bovinem Somatotropin (BST oder BGH (bovine growth hormone)) - einem Wachstumshormon - die Milchleistung erhöhen. Dieses Hormon verhindert/verlangsamt das Absterben von milchproduzierenden Zellen im Eutergewebe und kann die Milchleistung in den ersten 300 Tagen nach der Kalbung um 10% erhöhen. Obgleich Studien nachwiesen, dass es keinen Unterschied zwischen mit Hilfe von BGH ermolkener Milch und normaler Milch gibt, war das Ergebnis der Diskussion, dass das Hormon in Europa nicht zum Einsatz zugelassen wurde, ebenso in vielen anderen Ländern wie Kanada und Japan. In den USA ist es zugelassen. Aber hier scheint es so zu sein, dass der Verzicht auf BGH zum Standard der Molkereien gehört. Jedenfalls habe ich auf den allermeisten Trinkmilchverpackungen (wie z.B. von Kemps und Organic Valley) immer den Hinweis gefunden, dass kein künstliches Hormon eingesetzt wird bzw. dass die Farmer geloben, dass nicht zu tun. Auf Käse und anderen Milchprodukten konnte ich einen solchen Satz noch nicht so oft sehen.

Sonntag, 7. November 2010

Games Learning Society

Maßgeblich von unserem Department "Curriculum & Instruction" beeinflußt wird die Organisation "Games Learning Society". Sie beschäftigt sich damit, wie man mit Spielen lernen kann und wie das die Gesellschaft beeinflußt. Die GLS veranstaltet einmal jährlich die GLS Conference.
Eigentlich eine gute Möglichkeit, seinem Forschungsgebiet Beachtung und Momentum zu verschaffen: Die Erschaffung einer Kultur um das Forschungsgebiet anzuregen und zu unterstützen.

Freitag, 5. November 2010

Corrupted Blood incident

Heute ist Donnerstag und es war wieder Zeit für "Ryans Führung durch die wunderbare Welt der Spiele" (Das sind im Prinzip die Übungen für den Kurs "Video Games & Learning"). Ein Höhepunkt heute war der Bericht vom "Corrupted Blood incident" in "World of Warcraft": Anläßlich einer neuen Mission wurde ein Zauberspruch eingeführt, der zu einem ansteckenden Verlust von Lebenspunkten führte - das hemmte die Spielfiguren, die versuchten, die Mission zu erfüllen. Aufgrund eines Programmierfehlers konnte die "Krankheit" über Teleportierungen der Spielfiguren auch in Bereiche übertragen werden, für die sie nicht vorgesehen war. Auswirkung war, dass Spielfiguren mit niedrigem Level dort gleich gestorben sind (Ok, in WoW gibt es einen Mechanismus, der zu einer neuen Spielfigur führt, aber "Sterben" hat grundsätzlich Nachteile.) und höhergelevelte Spielfiguren in ihren Aktionen massiv behindert wurden. Die Spieler haben darauf reagiert: Einige sind aus den Städten in die unbewohnten Gegenden geflüchtet, andere haben absichtlich die Krankheit weiter verbreitet. Das wurde dann sogar als Model für Studien von Epedemien im realen Leben genutzt.
Die Geschichte hat einen eigenen, ausführlichen Wikipedia-Artikel mit vielen Referenzen.

Donnerstag, 4. November 2010

Demokrat

Die Demokraten haben ja hier gestern bekanntermassen nicht genug Stimmen bekommen, um die Niederlage einigermassen in Grenzen zu halten. In Wisconsin haben sie den Governeur-Posten und den Senatsposten verloren. In Kalifornien allerdings stellen sie nun den Governeuer. Eine schwierige Lage ...
Heute habe ich Bekanntschaft mit den Bankgebühren hier gemacht und mich ähnlich gefühlt wie die Demokraten gestern: Meine Miete zahle ich per Scheck. Leider fehlten auf dem Konto 20 Dollar. Da wurde der Scheck zurückgebucht und gleichzeitig noch mal 30 Dollar an Gebühr. Na, ja, ziemlich happig, aber: Vom Vermieter wurden mir schon 45 Dollar "Bouncing-Fee" angekündigt... 75 Dollar für 20 Dollar? Ich weiß nicht genau, was das in Deutschland kostet, aber soviel habe ich nicht in Erinnerung. Bei der Bank haben sie sich bereiterklärt, "nur" 15 Dollar zu berechnen. Das ist ja ein Anfang.

Mittwoch, 3. November 2010

Anrufer

Heute hatte unsere Englischlehrerin Susan nach dem Unterricht noch eine weitere ehrenvolle Aufgabe: Sie musste telefonieren, und zwar potentielle Wähler davon überzeugen, dass sie zur Wahl gehen mögen und auch die richtige Partei bzw. den richtigen Kandidaten wählen mögen. Dazu wurde ihr eine Art Script zur Verfügung gestellt, dass sie am Angerufenen abarbeiten konnte.

Dieses Vorgehen ist eigentlich noch human, Jacky berichtete, dass er mehrere Anrufe von Automaten erhalten hätte, die ihn mit einem festen Text beschallt hätten. Auch Susan erzählte, dass ihr Mann beim x-ten Anruf dieses Typs ärgerlich in den Hörer gegrunzt hätte ... obwohl das - wie sie feststellte - auch nichts nutzte. Na - hoffentlich müssen die Angerufenen nicht zahlen.

Auf dem Wahlzettel müssen die Wähler Balken mit einem Bleistift ziehen, und sodann können sie den Zettel in einer Hülle durch das Wahllokal zur Wahlmaschine tragen und direkt in diese einführen. Es ist keine Auszählung von Hand nötig.

Dienstag, 2. November 2010

Feingold

Morgen sind Midterm Elections, heute war Russ Feingold in der Stadt, der Kandidat der Demokraten in Wisconsin für den Senat. Es wäre die vierte Amtszeit von jeweils 6 Jahren Dauer für ihn. Er hat ein ziemlich unabhängiges Profil, im Senat stimmt er des öftern nach seiner persönlichen Einschätzung und nicht nach dem Wunsch der Partei ab. Der Gegenkandidat der Republikaner ist Ron Johnson, ein Unternehmer, der aus Anlaß der letzten Gesundheitsreform beschlossen hat, dass man dagegen unbedingt etwas tun müsse. Seinen Wahlkampf finanziert er zu großen Teilen aus seinem eigenen Vermögen und kann dabei ziemlich aus dem Vollen schöpfen (d.h. er hat ca. 9 Mill. Dollar in den Wahlkampf investiert). Das macht den Unterstützern von Russ Feingold zu schaffen, denn die Wahlkampagne hat hier noch eher den Charakter einer Werbekampagne, bei der das Ergebnis direkt mit der Höhe des Werbebudgets zusammenhängt. So versuchen die Unterstützer von Senator Feingold - wie z.B. Anne, die Englischlehrerin - dagegen zu halten, die Umfragen sagen ein knappes Ergebnis voraus.

In Kalifornien wird der Governeur neu gewählt, Arnold Schwarzenegger ist in seiner zweiten Amtszeit und darf folglich nicht mehr antreten. Um das Amt konkurrieren Meg Whitmann, die bis 2008 eBay geleitet hat und Jerry Brown, der schon zweimal Governeur von Kalifornien war. Frau Whitman bringt mehr eigenes Geld in ihren Wahlkampf ein, als jeder andere Kandidat zuvor: mehr als 160 Millionen Dollar. Auf den "Gewinner" wartet keine lustige Aufgabe, Kalifornien ist ziemlich herabgewirtschaftet.

Montag, 1. November 2010

Halloween

Es war Halloween am Wochenende. Das bedeutete "Sicherheitsmassnahmen" in unserem Appartmenthaus: Alle Nebeneingänge wurden geschlossen. Jeder Bewohner konte bis 3 Tage vorher einen Besucher registrieren lassen. Jeder Bewohner und sein Besucher bekamen ein Handbändchen. Das musste beim Eintritt am Empfang vorgezeigt werden. Nur dann wurde die entsprechende Person hereingelassen.
Warum? Offensichtlich haben sie schlechte Erfahrungen mit wilden Parties gemacht. Halloween hat das Feierpotential des Rosenmontags in Köln. Alle gehen kostümiert. Auf der State Street - der Hauptstraße in Madison - findet das Freakfest statt, dort wird das Feierbedürfnis kanalisiert, - gut - nicht alle haben den Kanal voll, bei einigen Kostümen ist das Beerjacket schon angebracht. Die Temperaturen waren nämlich im August wesentlich höher als gestern. Es gibt keinen Umzug, sondern mehrere Bühnen mit Live-Musik. Angesagteste Band ist OK Go, die Musik gefällt mir jetzt nicht so, dass hier nun YouTube eingebettet ist.

Video von gestern hier, YouTube bietet das von 2008:


Wie ein solches Event mit neuen Medien begleitet werden kann, läßt sich hier sehen.

Sonntag, 31. Oktober 2010

Every day the same dream

Wer schon immer mal ausbrechen wollte, kann
Every Day The Same Dream haben.

Das ist eher Kunst, regt aber auch wohl zum Nachdenken an ... nach einiger Zeit habe ich versucht, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, den Tag zu ändern ...

Samstag, 30. Oktober 2010

The impact of games on real life

Am Donnerstag im Seminar haben wir einen Film geschaut.

Apropos Film schauen: Ich erinnere mich, dass - wenn wir in der Schule Filme geschaut haben, das ein mittlerer Aufstand war. Der Lehrer musste zur Verleihstelle fahren, wenn er Glück hatte bzw er entsprechend vorgesorgt hatte, war der Film da. Die Filmrolle ließ sich noch richtig anfassen, der Projektor musste vorbereitet werden, und zur Not - wenn Probleme auftraten - musste dann der (Lehrer-)Kollege, der mit dem Projektor vertraut war, aus der Nachbarklasse mal kurz aushelfen. Wie ging das am Donnerstag vonstatten? Ryan fährt sein Notebook hoch, schließt es an das Smartboard an, geht mit einem Bookmark im Browser auf die entsprechende Seite im Internet und das Video läuft. Da habe ich ja wohl verschiedene Zeiten kennengelernt ...

Was haben wir gesehen? Einen Vortrag von Jane McGonigal auf einer TED Konferenz. TED steht für "Technology Entertainment and Design" und ist eine Konferenz-Reihe mit vielen interessanten Beiträgen zu unterschiedichen Themen. Die Vorträge werden seit einiger Zeit frei im Internet zur Verfügung gestellt, auf der Webseite kann man schon mal einen Nachmittag verschwenden - meinte Ryan. Und das Gute ist: Man kann die Sprache der Untertitel selbst wählen!

Aber seht selbst: Jane McGanigal ist Game Designerin und beschäftigt sich damit, wie Spiele Auswirkungen auf das reale Leben haben können:



Ein bischen übertrieben, aber auch genauso verlockend?!

Freitag, 29. Oktober 2010

Literacy In New Worlds

Heute habe ich mich mit einem Mal ziemlich alt und gleichzeitig unglaublich bereichert gefühlt ...

Vor einigen Tagen wurde ein Seminar von Damiana Gibbons geleitet, einer Kollegin, die gerade dabei ist, ihre Dissertation zu beenden. Sie erklärte in dem Seminar das Thema ihrer Arbeit: Media Literacy in Jugendorganisation - Wie nehmen Jugendliche Medien auf und drücken sich damit aus? ("Getting sense and making sense") Sie beobachtet dabei im speziellen Videos, die von jungen Menschen erstellt werden.
Einige Tage später habe ich einen Vortrag von Erica Halverson gehört, einer Professorin im Bereich "Educational Psychology". Dort gab es ein ähnliches Thema - Medien - oder Videos im speziellen - als kreatives Element in der Erziehung von jungen Menschen, als Element einer "paritcipatory culture". Dort sass auch Damiana - Erica Halverson betreut ihre Arbeit - es war kein Zufall, dass das Thema ähnlich war. Na, mit welchen Dingen die Leute sich so beschäftigen - aber das sollte jemand, der sich mit Spielen beschäftigt, eigentlich nicht so von sich geben ;-)

Ja, und heute sehe ich in einem Facebook-Eintrag einer meiner FarmVille-Nachbarn eine Verweis auf das folgende Video:



Wow, das war die Praxis zu der Theorie von vorher ... Kreativer Ausdruck... und mit einer Reihe von Reaktionen ... ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt ... an der Stelle habe ich mich schlagartig alt gefühlt ... aber jetzt, da ich das weiss: Wow. Das war eine Erfahrung, die mich hat lernen lassen ...

... so verstehe ich auch langsam, wie Bildung funktionieren kann: "Ich will ein solches Video machen, zeig mir: was muss ich dazu können?". Und der Rest geht dann fast von selbst ... - Gut, wie man das auf die Masse der Jugendlichen ausdehnt, das steht noch auf einem anderen Blatt ...

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Kopffrei

Bevorzugtes studentisches Fortbewegungsmittel neben dem Fahrrad ist der Scooter, also Motorroller. Verwunderlich ist, dass es keine Helmpflicht gibt. Das sieht sieht hübsch aus (ich habe immer die Absicht, Bilder zu machen, bis jetzt ist es mir aber noch nicht gelungen), aber nur auf der Straße ... nicht in den Krankenhäusern. Es ist irgendwie verwunderlich, wie sich niemand vor schweren Verletzungen mit einem Helm schützen mag.... Doch: Gestern habe ich eine Scooter-Fahrerin mit Helm gesehen! Das ist einen Strich im Kalender wert.
Hier tragen prozentual mehr Fahrradfahrer einen Helm als Motorrad- und Scooterfahrer, die schneller unterwegs sind, aber vielleich auch cooler?!

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Bildung hat ihren Preis

... und ihre Kosten.
Der Preis kann mitunter recht hoch sein - auch in Form von Tuition Fees.
Es gibt aber auch Kosten. Die fallen z.B. an, wenn die Schüler für die Testvorbereitung bezahlt werden ...

Davon berichtet Kurt Squire in seinem Buch "Video Games & Learning: Possible Worlds":
In den USA werden Schüler mit Hilfe von standardisierten Tests überprüft. Die Ergebnisse dieser Tests haben auch Einfluß auf die weitere Förderung der Schule. Damit die Schüler die Tests bestehen können, werden sie teilweise von den Schulen in derem eigenen Interesse speziell auf diese Tests vorbereitet. Um sie zu motivieren, zur Prüfungsvorbereitung für MCAS zu erscheinen und damit das weitere Wohlergehen der Schule (und daraus folgend der Lehrer) zu sichern, wurden die Schüler an der von Kurt besuchten Schule - an der er auch Geschichtsunterricht mit Hilfe von Civilization "bespielte" - bezahlt.

Montag, 25. Oktober 2010

Sprengmeister

Wer immer schon einmal die Ausbildung zum Sprengmeister machen wollte, der kann hier starten!
Making (almost) real world experiences without taking real world risks! :-)

Es lohnt sich - auch aus physikalischer Sicht - auf der Plattform weiter zu stöbern.

New Way to Help Chickens Cross to Other Side

... das ist jetzt kein Witz über Hühnchen und Möbiusband, sondern die Überschrift eines Artikels in der New York Times, einer der angesehensten Zeitungen in den USA. Ich habe ihn gelesen, weil meine Eltern früher in derselben "Branche" (wenn auch in geringerem Ausmass) tätig waren. Inhaltlich geht es darum, den Schlachtvorgang für Hähnchen weniger stressig zu machen, indem sie zu Beginn langsam und nichtsahnend mit Kohlendinoixd betäubt werden. Das ist die technische Seite. Weitaus komplizierter ist die Kommunikation: Ist so etwas ein Wettbewerbsvorteil? "Humanes Schlachten"? Das dem Kunden zu verkaufen, könnte schwierig werden, eigentlich sollte das doch schon selbstverständlich sein?!

Schmunzeln musste ich bei der Einleitung:
"New Way to Help Chickens Cross to Other Side
Shoppers in the supermarket today can buy chicken free of nearly everything but adjectives. It comes free-range, cage-free, antibiotic-free, raised on vegetarian feed, organic, even air-chilled. Coming soon: stress-free?
" Ein Hähnchen kann darüber bestimmt nicht lachen.

Sonntag, 24. Oktober 2010

Telefonkosten

Ich hatte mir ja ein Prepaid-Handy zugelegt. Überrascht war ich, als ich nach jedem erhaltenen Anruf eine SMS mit dem Preis für das angenommene Telefonat erhalten habe.
Hier ist es so, dass bei den meisten Telefongesellschaften und abhängig vom Vertrag nicht nur der Anrufer zahlen muss, sondern auch der Angerufene.

PS: In den Einträgen zur World Dairy Expo und zu Iowa sind jetzt Fotogalerien verlinkt (nachdem ich auf Picasa das zweite Gigabyte gestartet habe).

Freitag, 22. Oktober 2010

Killerspiele & Gewalt

Immer wiederkehrendes Thema im Bereich der Spiele ist, inwieweit Killerspiele Gewalt nach sich ziehen.
Einige ziemlich interessante Aspekte dazu hat Prof. Dörner (Wikipedia) - 1986 mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet - im Rahmen seines Vortrags auf der Clash of Realities im April diesen Jahres in Köln angeboten.
Das Video dazu habe ich mir heute noch einmal angesehen, da wir im Rahmen des Kurses "Videogames & Education" bei Prof. Steinkuehler ein Referat zu diesem Thema halten dürfen.
Hier der Videomitschnitt (die besonders eiligen können auch auf die letzten 5 Minuten vorspulen, wenn Prof. Dörner eine Zusammenfassung gibt ;-))

Vortrag Prof. Dr. Dietrich Dörner: Killerspiele und Gewalt from Clash of Realities on Vimeo.

Monona Terrace

Heute hatte ich meine zweite Begegnung mit Frank Lloyd Wright bzw. mit einem seiner Werke. Fragt man nach bedeutenden amerikanischen Architekten, so fällt sein Name eigentlich zwangsläufig. Das erste Mal von ihm gehört habe ich in Chicago vor 6 Jahren, dort konnte man sein Wohn- und Arbeitshaus in Oak-Park besichtigen.

Heute haben wir im Rahmen des Englisch-Kurses einen "Field Trip" gemacht und Monona Terrace besichtigt. Das ist ein Kongresszentrum, malerisch am Lake Monona gelegen, in dem auch der Ironman Wisconsin stattfindet - es wird auch auch als Hochzeit von Madison mit dem Lake Monona bezeichnet.. Und es wurde von Frank Lloyd Wright entworfen. Das konnte ich erst gar nicht glauben, denn das Gebäude sieht noch ziemlich neu aus (es wurde 1997 eröffnet), und Frank Lloyd Wright ist schon seit einiger Zeit gestorben (er starb 1959) ... Die ersten Pläne für Monona Terrace machte er schon 1937 - 60 Jahre vor der Eröffnung. Kommentar dazu: In Madison hat jeder seine Meinung ... und die müssen erst einmal zusammenkommen.
Das Fundament - die in den Boden gebohrten Pfeiler - wurde im Winter erstellt - mit Hilfe des gefrorenen Sees - die Pfeiler konnten dadurch präziser gesetzt werden.  Es gibt Versammlungsräume jeder Größe, und einen Skywalk zu einem angegliederten Hotel. Das Gebäude ist zugänglich für die Öffentlichkeit.

Auf dem Dach - die Terrasse aus dem Namen  - der Lieblingsbaum des Architekten:  Ginkgo - In Weimar hätte der sich auch wohlgefühlt.

Dann gab es eine Gedenktafel für Otis Redding. Der ist 1967 auf dem Weg zu einem Konzert in Madison mit dem Flugzeug in den vereisten Lake Monona gestürzt.

Donnerstag, 21. Oktober 2010

McVideoGame

Vor kurzem bin ich auf  McVideoGame gestossen:

Es ist ein Anti-Werbespiel für den Webbrowser, es beschäftigt sich kritisch mit der Produktion bei McDonalds bzw. bei den Lieferanten von McDonalds. Es kommt nicht von McDonalds, verbreitet aber das Logo. Bad Publicity is better than no publicity.

Der Link: http://www.mcvideogame.com/

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Die Sicht der Anderen

Ab und an ist es interessant zu sehen, wie die eigene Arbeit bei anderen aufgenommen wird: Dass einige Leute es für einen Scherz halten, Forschungsgelder in den Bereich Game Based Learning zu stecken, hatte ich schon geschrieben. Heute erzählte Marcos, dass sein Freund mich darum beneidet, für Spielen Geld zu bekommen. Das ist ja ein Kompliment ... nur spiele ich nicht die ganze Zeit.

Im Englisch-Kurs durfte ich heute meine Arbeit vorstellen ... ich konnte die Aufmerksamkeit und die Zustimmung der anderen Kursteilnehmer gewinnen, und am Ende meinte Jacky, ein Kursteilnehmer, dass sein Schwiegervater ein profundes Wissen über Verkehrsflugzeuge durch die Wirtschaftssimulation "Airport Tycoon" gewinnen konnte ... Da ist ein dickes Grinsen über mein Gesicht gehuscht :-)

Dienstag, 19. Oktober 2010

Waste Disposal Automated

Die Mannschaften der Müllwagen sind hier bis auf den Fahrer wegrationalisiert worden. Die Mülltonnen werden passend am Straßenrand hingestellt, der Müllwagen fährt vor und der Fahrer steuert einen Greifer, mit dem er die Mülltonne greift, sie über dem LKW leert und schüttelt, und dann wieder absetzt. Eigentlich ganz einfach.
Das Müllauto kommt angefahren ...

... greift die Mülltonne ...

... und stellt sie leer wieder ab. Zwischendurch hat der Fahrer beim Ausschütten der Mülltonne über eine Kamera auch geschaut, ob da falscher Müll in der Tonne ist und der Kunde eine Zusatzrechnung bekommt ...

Montag, 18. Oktober 2010

Iowa

Am Freitag bin ich aufgebrochen nach Des Moines im US-Bundesstaat Iowa, um dort am Sonntag am Marathon teilzunehmen. Iowa grenzt im Südwesten an Wisconsin, dort bin ich in Dubuque über den Mississippi. Obwohl der Fluß dort noch relativ -zu seiner Gesamtlänge - von der Quelle wenig entfernt ist, ist das auch schon eindrucksvoll. Er wirkt naturbelassener als der Rhein im Ruhrgebiet. Ein Mississippi-Dampfer (also die mit den großen Schaufelrädern)  lag auch am Pier.
Iowa ist ziemlich ländlich geprägt, und so konnte man dort Farm um Farm sehen. Meistens erkenntlich am großen Mais-Silo. Die Maisernte selbst war im vollem Gange, auf vielen Feldern ratterten die Drescher.
Oft konnte ich auf Querstraßen Autos sehen, die eine Staubwolke hinter sich herzogen. Mich hat das an die Reiter in Wild West Filmen errinnert. Und wenn dann die Querstraße erreicht war, stellte sich heraus, dass die Straße doch befestigt war und keineswegs eine Schotterpiste. Es hat wohl lange nicht mehr geregnet. Grün war es trotzdem.
Insgesamt sind es von Madison nach Des Moines ca. 300 Meilen oder 5 Autostunden. Auf der Hinfahrt hat es etwas länger gedauert, denn da habe ich eine Abfahrt verpasst und einen Umweg gefahren. Ein bischen unglücklich geguckt habe ich wohl, als in der Raststätte, in der ich gefragt habe, wie es nach Des Moines geht, die Verkäuferin erklärte: Das ist ganz einfach: 20 Meilen diese Richtung, dann rechts abbiegen und dann 5 Stunden geradeaus... Puh, es waren dann doch nur 2 Stunden geradeaus auf der IS 80.
Leider hatte das Auto kein Navigationssystem, und die Mietstation konnte/wollte kein portables Gerät hinzugeben, vielleicht war ich da wohl ein wenig zu geizig bei der Auswahl?! Dafür hatte es ein Automatikgetriebe ... mit einem solchen stand ich das letzte Mal auf Kriegsfuß ... dabei ist es ganz einfach: Einfach den Kriegsfuß - nämlich den linken - stillhalten. Nur rechts benutzen. Dann klappt alles.
Unterwegs fuhren dann mal die Trecker mit Maisanhängern auf der linken Fahrbahn. Gefährlich ungewohnt. Die Tiere, die durch die Autos umkommen ("Street Pizza"), scheinen im Durchschnitt auch etwas größer zu sein.
In Des Moines war es bei meiner Ankunft schon dunkel und so durfte ich die Vorteile des amerikanischen Blocksystems erfahren, um zum Hotel zu finden, das in der 3rd Street lag.  Da weiß man eigentlich immer, in welche Richtung man fahren sollte.
Am Samstag habe ich das Capitol angeschaut, das eine vergoldete Kuppel aufweist und auch etwas erhöht liegt.

In der Stadt waren relativ wenig Menschen zu sehen. Vielleicht lag das auch daran, dass die Gebäude der Innenstadt von Des Moines zum  großen Teil durch verglaste Gänge miteinander verbunden sind. Shoppen ohne nass, kalt  oder heiß zu werden. Am Sonntag konnte ich durch diese Gänge vom Marathon-Start zu den Toiletten des Convention Centers finden - nachdem die vorgesehenen Dixie-Häuschen zu lange Schlangen zeigten.
Die Marathonveranstaltung besteht aus mehreren Läufen, zusätzlich zum Marathon noch Halbmarathon, 5 km-Lauf und Staffelmarathon. So kommen insgesamt über 8000 Teilnehmer zustande, davon mehr als 1500 im Marathon. Die Strecke ist schön, zwar zu Beginn etwas wellig, aber sie führt am Capitol vorbei, durch die Innenstadt, durch nette Wohnviertel und durch Parks, zum Schluß wird noch ein See umrundet, dazu prächtiges Wetter und angenehme Temperaturen, das hat mir gefallen, und da ich am Anfang nicht zu schnell war, ließ sich das Tempo hinten heraus auch halten (Am Ende waren es 3 Stunden und 16 Minuten). Und dann kam noch das dicke Ende bzw. die Verpflegung. Das war ein Schlemmerland: Joghurt, Kuchen, Pizza, Eis, Schweinegulasch, Obst, Brötchen, Riegel, und, und.

Unterwegs gab es viele Walker bzw. Halbmarathonis, die gingen. Ich habe den Eindruck, dass eine solche Veranstaltung eher ähnlich wie unsere Firmenläufe aufgezogen wird: Laufen bzw. Gehen als gesellschaftliches Event..
Sprüche aus dem Lauf:
"I'm not tired, I'm smart." - Kommentar eines Mitläufers, der sich aus der Gruppe an den Anstiegen immer wieder zurückfallen ließ, um Energie zu sparen.
"Sorry for that hill" - Einer, der die Läufer am Fusse eines Anstieges anfeuerte.

Das Fotoalbum ist hier zu finden.

Sonntag, 17. Oktober 2010

Bushel

Neulich habe ich zufällig in Prospekten für Getreidesilos herumgeblättert. Die wurden in Bushel gemessen. Das hatte ich noch nie gehört, ausser in Farmvillle: Da hatte ich das nicht näher untersucht und gedacht, es ist ein "Büschel", also Früchte zusammengebunden. Aber dem ist nicht so: Es ist eine Volumeneinheit: Das Volumen eine Zylinders von 18.5 Inch Durchmesser und 8 Inch Höhe. Das sind dann 4 Pecks. Ein Peck sind 4 Gallons. Und dann kommen die nützlichen Einheiten (in denen es nämlich Bier gibt): Quarts und Pints. 4 Quarts sind eine Gallon und ein Quart sind 2 Pints.

Ach, ja, Bushel wird auch als Gewichtseinheit benutzt. Und es wird zwischen "imperial units" (aus dem British Empire) und dem Angloamerikanischen Maßsystem unterschieden. Ist da Meter oder Kubikmeter nicht einfacher?! Oder nur gewohnter?!

Samstag, 16. Oktober 2010

Apple zum Dritten

Nach der Tastatur eines Apple-Rechners und Michael Apple heute: Apple Butter. Die habe ich im Marmeladen-Regal entdeckt ... und sie hat mir sehr gut geschmeckt, mit Zimt, mhm, sehr lecker :-)
Heute habe ich geschaut, was mir denn da so gut schmeckt: Äpfel werden mit Wasser oder Apfelsaft gekocht, bis der enthaltene Zucker karamelisiert. Das war früher eine Möglichkeit, Äpfel in eine haltbare Form zu überführen. In Deutschland ist es als Apfelsirup bekannt, allerdings nicht nur aus Äpfeln, sondern auch aus anderen Früchten.

Freitag, 15. Oktober 2010

Noch mehr Sport und Spiel aus der Umgebung

Nachdem ich schon auf Ultimate hingewiesen hatte, hier eine weitere Auswahl der lokalen Sportmöglichkeiten:

Discgolf
Ziel dieses Sports ist es, mit möglichst wenigen Würfen einer Frisbee-Scheibe ein festgelegtes Ziel zu erreichen. In Madison sind die Spieler organisiert im Madison Area Disc Club, die höchste Vereinigung ist die Professional Disc Golf Association.


Kürbis plumpsen
Bei diesem Sport werden erntefrische Kürbisse, möglichst über 1000 Pfund schwer, mit einem Kran über einen See abgeworfen. Höhe und Dauer der Fontäne werden bewertet. Hier ein Video:

(Ok, vielleicht ist das auch nur ein gelegentlicher Gaudi ;-))

Waffen Essen
Unter dem Stichwort Culver's incident wird hier von einem Fall berichtet, bei dem 5 Männer in einem Restaurant mit 5 offen getragenen Waffen auffielen. Die herbeigerufene Polizei, die die Waffenträger aus dem Lokal begleitete, sieht sich jetzt dem Streit mit lokalen Vereinigungen der Waffenträger ausgesetzt.
(Hier bin ich mir auch nicht ganz sicher, ob es sich um einen Sport handelt.)

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Des Moines

Des Moines ist die Hauptstadt des US-Bundesstaates Iowa, einem der sichersten Staaten der USA. Des Moines liegt ca. 300 Meilen von Madison entfernt, dort findet am Sonntag ein Marathon statt. Dort bin ich angemeldet und werde die ländliche USA geniessen ... Zitat: "Der Staat liegt im Mittleren Westen und ist bekannt für den Anbau von Mais und die weite Natur. Ausnahmen von der dörflichen und kleinstädtischen Struktur bilden lediglich die Großregionen um Des Moines, Cedar Rapids und Sioux City." :-)

Alternativen wären gewesen:
  • Chicago Den Lauf durfte ich schon erleben..
  • Toronto Das wäre eine Flugreise gewesen.
  • Detroit Hier hätte die Reise auch ziemlich lange gedauert.
  • Minneapolis Dieser Marathon war ausverkauft.
In Des Moines wurde auch Bill Bryson geboren, der Autor von "Eine kurze Geschichte von fast allem".

    Mittwoch, 13. Oktober 2010

    Uncanny Valley

    Eines meiner Lieblingsthemen bei der Spielentwicklung ist das des Uncanny Valley.

    Um dieses zu veranschaulichen trägt man in einem XY-Diagramm auf der X-Achse die steigende Ähnlichkeit mit dem echten Vorbild auf und auf der Y-Achse die Akzeptanz beim Betrachter. Erwarten würde man eine durchweg ansteigende Kurve oder Gerade nach dem Grundsatz: Mehr Ähnlichkeit mit dem echten Vorbild gibt mehr Akzeptanz. Also das Strichmänchen hat die wenigste Akzeptanz und das detailgetreue, vom Vorbild nicht mehr zu unterscheidende Bild hat die höchste Akzeptanz. Dem ist aber nicht so: Es gibt einen Punkt, an dem trotz steigender Genauigkeit die Akzeptanz abfällt. Erst wenn die Genauigkeit der Echtheit näher kommt, steigt auch die Akzeptanz wieder.



    Das gibt Hoffnung bei der Computerspielherstellung: Es läßt sich auch mit geschickten Abstraktionen arbeiten, die vielleicht nicht soviel Aufwand (und damit Geld) kosten.

    Ein ähnliches Phänomen konnte ich auch in einem Projekt, in dem Software hergestellt wurde, beobachten: Die Software entwickelte sich langsam von der Einzelproblemlösung zu einer Standardsoftware. Bei der ersten Version war die Bedienoberfläche mit wenig Aufwand relativ spartanisch gebaut worden. Nach einer Zeit wurde die Oberfläche durch eine professionell aussehende ersetzt. Jetzt hagelte es Fehlermeldungen auf uns ein, die Benutzer wurden unzufriedener, sie beschwerten sich über Fehler, die sie vorher (mit der alten Benutzeroberfläche) klaglos hingenommen hatten: Die professionelle Oberfläche vermittelte den Eindruck einer professionellen Software. Die darunterliegende Software hatte aber nun einmal Fehler, einfach weil die zur Verfügung stehende Zeit nicht ausreichte, um alle Fehler zu korrigieren bzw. Fehler beim Einsatz der Software toleriert werden konnten, ohne großen Schaden anzurichten. Auch hier ist also die Akzeptanz mit steigender Professionalität nicht angestiegen, sondern erst einmal gefallen.

    Dienstag, 12. Oktober 2010

    Witz

    Heute erzählte der Institutsdirektor:
    Why did the chicken cross the Mobius strip?

    Die Antwort war:
    "Because it wanted to get to the same side."

    Die Lacher haben etwas auf sich warten lassen. Dann wußten alle, was das Möbiusband ist.

    Montag, 11. Oktober 2010

    Verpasst

    ... habe ich am Freitag ein Konzert von Joan Baez im Wisconsin Union Theater in Madison. Schade, hätte ich gerne einmal gehört und gesehen ...

    Ich habe dann im Wisconsin State Journal, der Lokalzeitung hier, nach einem Bericht gesucht und war nicht erfolgreich. Gefunden habe ich stattdessen eine Datenbank mit den Gehältern aller Angestellten der Stadt Madison. Gibt es das in Deutschland auch?

    Sonntag, 10. Oktober 2010

    Mickey Mouse

    ... war für Marcos der Auslöser, lesen zu lernen: Er wollte endlich wissen, was in den bunten Bildern so los ist.

    Ich habe gedacht: "Wow"! Und habe das spontan mit "Interest Driven Learning" verknüpft ... dazu hat mir dann aber die Definition gefehlt. Sogar Google scheint auf den ersten Blick keine Definition zu kennen. Einer der ersten Funde war "Intentional versus Interest-Driven Learning: A Cross Case Analysis of Two Out-of-School Programs Based on Virtual Worlds" von Esra Alagoz und Constanze Steinkuehler. Die Welt ist klein!

    Interest Driven Learning definiere ich für mich vorläufig als Lernen, das die Ausübung eines bestimmten Interesses erst ermöglicht. Intential Learning ist das Lernen ohne konkretes, vordergründiges Interesse mit dem Ziel die Fähigkeiten einer Person zu erweitern.

    Samstag, 9. Oktober 2010

    Computerspiele und das richtige Leben

    Hier mal einige Beispiele, wie Computerspiele und das richtige Leben sich vermischen:
    • Zwar schon ein bischen älter, aber nicht weniger beeindruckend: Eine World Of Warcraft (WoW) Spielerin stirbt im richtigen Leben. Ihre WoW-Mitspieler beschließen, zu ihrem Gedenken in WoW ein Begräbnis durchzuführen. Das wird von einer anderen WoW-Spielergemeinschaft genutzt, um ihre Figuren an diesen Ort zu schicken und die Figuren der Trauernden abzumetzeln. Da sind dann heftige Diskussionen entbrannt, einige Leute fanden das lustig, denn schließlich sei WoW für so etwas entworfen worden. Ich kann mich ihnen nicht anschließen, und denke, dass es ungeschriebene Regeln gibt. Ein Video:
    • Gold Farming bedeutet, dass man ein Spiel nur spielt, um virtuelle Gegenstände zu bekommen, die man dann gegen echtes Geld verkaufen kann. Nachfrage nach solchen Gegenständen entsteht, wenn Spieler schnell höhere Level erreichen möchten, um interessantere Missionen spielen zu können oder mit dem Level angeben möchten - und diese Spieler mehr Geld als Zeit haben. Die Nachfrage wird oft durch ein Angebot aus China befriedigt. Hier entstehen dadurch echte Arbeitsplätze mit einem für das Land konkurrenzfähigem Einkommen. Die Spieler stehen dann stundenlang am selben Ort und hauen immer die gleichen Monster tot. Das ist von "Spielen" meilenweit entfernt; es ist auch nach den AGBs der Spiele nicht erlaubt.
      Hier wird z.B. Powerlevelling angeboten, d.h. man gibt die Zugangsdaten für sein Spielerkonto ab, zahlt das geforderte Geld und bekommt sein Konto nach der angegebenen Zeit wieder zurück.
      IGE ist der Marktführer für den Handel von virtuellen Gütern.
    • Und wer denkt, da wird nur Kleingeld umgesetzt: Edward Castranova hat 2001 einmal ausgerechnet, dass die virtuelle Wirtschaft im Spiel EverQuest gemessen an den Preisen der virtuellen Güter in echter Währung (z.B. auf eBay) auf dem Platz 77 aller Wirtschaften aller Länder stehen würde. Das war 2001.

    Freitag, 8. Oktober 2010

    game and Game

    James Paul Gee unterscheidet zwischen game and Game. Das game mit dem kleinen g ist das eigentlich Spiel (also z.B. World of Warcraft (WoW)). Das Game mit dem großen G ist das Spiel eingebettet in den sozialen Kontext, also die Kultur, die um das Spiel herum existiert. Für WoW existieren Wikis, Foren, Zusatzsoftware und jede Menge anderer Websites.
    Interessant finde ich, dass es diese "Konfiguratin" (also den eigentlichen Anlaß und die daraus entstehende Kultur)  auch im "richtigen" (=Nicht-Computerspiel) Leben gibt: Da fällt mir spontan die Football-Kultur hier ein, bei der es viele Dinge gibt, die nicht direkt mit dem eigentlichen Spiel zu tun haben: Die Kleidung der Fans, das Tailgating, auch das Fachgesimpel online oder direkt. In Deutschland ist es der Fussball, die daraus entstehende Kultur ist anders, aber es gibt sie. Oder wie ist es mit dem Laufen: Was treibt die Menschen an, sich über die Strecke zu "quälen"? Einige davon mögen sicherlich die Dinge rund um das Laufen: Den Austausch mit Mitläufern, das regelmässige Training, die Stimmung vor dem Lauf, die Erleichterung nach dem Lauf, es gibt da viele Dinge. Beim Triathlon ist die Vielfalt noch wesentlich größer: Mehr Abwechslung beim Training, beim Fahrrad die Möglichkeit das Material zu optimieren ...
    Wie ist es mit einem Theaterstück? Das eigentliche Stück ist festgelegt, die Menschen drumherum machen daraus Kultur?!
    Weshalb ist die Unterscheidung zwischen game und Game  wichtig? Gee und Steinkuehler sagen, dass sich das Game exemplarisch untersuchen läßt ... ich bin mir nur noch nicht im Klaren, ob es sich  besonders gut untersuchen und studieren läßt, weil (fast) alles in computerlesbarer Form vorliegt und aufgezeichnet werden kann ... oder was es da sonst noch so gibt.

    Donnerstag, 7. Oktober 2010

    Computerspiele als Forschungsobjekt?

    Wenn ich gefragt werde, womit ich mich beschäftige, und ich dann sage "Game Based Learning" ernte ich manchmal nur verständnislose Blicke ... "Wow, es gibt schon abgedrehte Arten, Forschungsgelder zu verschwenden" ... der Chef von meinem Mitbewohner wollte nicht glauben, dass sich vernünftige Menschen damit beschäftigen... In seinem Buch "Video Games & Learning: Possible Worlds", ein Plädoyer für den Einsatz von Computerspielen in der Schule, liefert Kurt Squire Gründe, warum es sich doch lohnen könnte:
    • Schon normale Spiele können als Appetithäppchen bzw. Anregung für die Spieler dienen, sich mit einem bestimmten Thema genauer zu beschäftigen. Spieler lernen die Grundbegriffe aus der Domäne des Spiels. Und viel wichtiger, sie lernen wie die Domäne als System funktioniert, gerade dieses - also nicht nur das Lernen von Fakten, sondern das Zusammenwirken von Fakten - die Praxis - wird im normalen Unterricht oft nicht erreicht.
    • Spiele fesseln die Spieler, nehmen die ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. Einige Ursachen für die Spannung in Spielen kennt man. Diese und weitere, noch zu findende, könnte man in den normalen Unterricht einfließen lassen.
    • Ein Merkmal, das Spiele von allen anderen Medien unterscheidet, ist die Aktiviät des Spielers: Er kann mitmachen und gestalten. Squire sieht das als beispielhaft für einen Trend zur Mitmachkultur, wie z.B. auch das Web 2.0 es war/ist. Auch hier müssen die dahinterstehenden Prinzipien erkannt werden und in die "normale" Erziehung eingebaut werden: Wie funktioniert es, einen Schüler vom Konsumenten zum Produzenten zu machen?
    • Spiele erzeugen für den Spieler Erlebnisse. Aus Erlebnissen lernt man - im Gegensatz zum reinen Faktenaufnahme. Waren es nicht gerade die Lehrer, die am besten erzählen konnten - also Erlebnisse vermitteln konnten - die den besten Unterricht gemacht haben?

    Mittwoch, 6. Oktober 2010

    MFIS, Language Course und Governor Nelson State Park

    MFIS steht für "Madison Friends of International Students". Das ist eine Vereinigung von Freiwilligen in Madison, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Studenten aller Herren Länder den Einstieg in Madison zu erleichtern. Dies geschieht durch Bereitstellung von temporären Übernachtungsmöglichkeiten zu Beginn des Aufenthalts, Bereitstellung von Möbeln (die Appartments hier werden zumeist unmöbeliert vermietet), Gastgeber bei nationalen und internationalen Festen, Gesprächspartner, Eingliederungshelfer, und ... und Sprachkurse. Den mache ich zur Zeit zweimal in der Woche am Dienstag und Donnerstag. Das ist gleichzeitig auch ein Einführungskurs in die amerikanische Kultur ... und so haben wir heute den Governor Nelson State Park besucht. Der ist am nördlichen Ufer des Lake Mendota gelegen und er beherbergt u.a. alte indianische Grabhügel, Mounds and Effigies genannt. Das sind Hügel, die per Hand aufgeschüttet wurden, auch teilweise als Begräbnisstätte gedient haben und heute - obwohl stark vom Verfall bedroht - noch sichtbar sind.
    Eine unserer "Lehrerinnen" heißt Anne, ist 77 Jahre alt, hat 8 Kinder und 16 Enkelkinder, legt eine Dynamik an den Tag, den viele andere unabhängig vom Alter nie erreichen und freut sich zusammen mit ihrem Mann, einem ehemaligen Augenarzt schon auf das Skifahren am Devils Head, natürlich alpin ... sie war Mitglied der Snow Patrol.
    Heute waren wir auf dem Rückweg auch kurz in ihrem Haus, mit Bootsanleger im Lake Mendota, das Wohnzimmer und Schlafzimmer weisen auf dem See mit großer Glasfront ... das ist bauphysikalisch wohl nicht so gut Wärmeschutzgesichtspunkten ... aber ansonsten: :-)

    Dienstag, 5. Oktober 2010

    Combination Lock Unleashed

    Heute war ich zum ersten Mal im SERF (South Eastern Recreation Facility - das ist eine Art Sportzentrum für die Uni) und habe dort versucht, beim Power Flow mitzumachen. Bis es soweit war, hatte ich aber noch eine große Herausforderung zu bewältigen: Mein Schließfach war durch ein Zahlenschloss gesichert, ich hatte die Kombination, ich musste es aber aufbekommen. Da habe ich wohl in der Ausbildung geschlafen: Wie bekommt man ein solches Schloss auf (Fachbegriff: "single-dial padlock")? Einfach nur aufmachen, gar nicht mal knacken!
    Nun gut, der zweite, den ich gefragt habe, hat es geöffnet. Was bis dahin bei mir hängengeblieben war: Zu Beginn mehrere Runden nach rechts drehen, und dann jede Zahl einstellen. Das reicht aber nicht für eine Öffnung, also nach dem Sport den nächsten fragen: Der hat es dann aufgemacht, und zusammen mit dem neu hinzugekommenen Nachbarn hat er sich dann köstlich amüsiert, dass die Europäer das alle nicht können ... die Amerikaner lernen so etwas in der Highschool, weil dort alle Spinde im Sportunterricht ein solches Schloss haben :-)

    Also hier die Anleitung zum Mitschreiben: How to open a combination lock

    Und hier die YouTube-Variante - falls man mal die Kombination vergessen hat - ausdrücklich "Only for educational purposes" - na, ja, das hier ist ja auch ein Educational Blog, nein Game!

    Marcos wusste das schon - er hatte die Gebrauchsanweisung gelesen.

    Montag, 4. Oktober 2010

    Babcock-Test

    Den Babcock-Test kannte ich bisher noch nicht: Es ist ein Verfahren, mit dem man den Fettgehalt von Milch messen kann. Er wurde entwickelt von Stephen Moulton Babcock, dem Gelehrten, nach dem das Department for Food Science benannt wurde. Diesem angeschlossen ist der Babcock Hall Dairy Store, der die Produkte, die aus der Milch der auf dem Campus gehaltenen Kühe gemacht werden, verkauft. Zu denen gehört auch - und jetzt kommt der eigentlich Kern der Sache - Eis :-). Das Babcock Hall Eis wird auch als das beste Eis in Madison bezeichnet ... Guten Appetit - mir hat es geschmeckt - schon mehrmals :-)

    PS: Die aktuelle Wetterlage: Nachts empfindlich kalt - tagsüber strahlender Sonnenschein.

    Sonntag, 3. Oktober 2010

    The Next Rockstar

    Dass Wisconsin eine starke Milchkuhhaltung hat, hatte ich schon beschrieben. Von Dienstag dieser Woche bis einschließlich heute fand auch die passende Ausstellung statt: Die World Dairy Expo. Das ist einer der wichtigsten Termine im Kalender des nordamerikanischen Milchviehhalters, mit 65.000 Besuchern. Neben Landmaschinen und Utensilien für die Kuhhaltung gilt das Hauptaugenmerk im Star Alliant Center den Kühen selbst: Diese können hier prestigeträchtige und in Geld ummünzbare Preise erringen. Am Freitag abend ab 19:00 Uhr wurden 44 ausgewählte Kälber, Rinder und Kühe versteigert ... im erhöhten und geschmückten Ring, mit Scheinwerfern beleuchtet und von einem Showprogramm begleitet. Zu Beginn sind alle sogar für die amerikanische und kanadische Nationalhymne aufgestanden. Die Entgegennehmer der Gebote im Anzug, der Auktionator und ein "Anpreiser", der zwischendurch immer mal wieder die Vorzüge der einzelnen Tiere herausgestellt hat - ich meine auch, die Worte "The Next Rockstar" verstanden zu haben. Das höchste Gebot waren 87.000 Dollar, ganz schön viel für ein Tier, das laut Marcos nur "tasty" sein muss ;-)... im Durschnitt waren 19.000 Dollar für ein Tier fällig. Da hat sich die ganze Verpackung schon gelohnt.


    Heute gab es dann den "Walk Of Champions", einen Wettbewerb der Rinder und Kühe in verschiedenen Klassen. Auch hier wird mit allen Tricks gearbeitet.
    Die Kühe werden vorher professionell herausgeputzt: Das geht soweit, dass die einzelnen Rippen mit Spray betont werden, um die Knochigkeit der Tiere noch weiter herauszustellen. Mit der Schermaschine wird fein säuberlich die Behaarung gestutzt und nach dem Ring geht es zum Fotografen.

    Die World Dairy Expo hat sich mit einer eigenen Facebook-Seite schon an eine gewandelte Kommunikationsstruktur angepasst ... das Marketing ist richtig klasse!

    Ergebnisse sind hier zu finden.

    Weitere Fotos gibt es hier